Anders als die Türkei wäre Russland in der EU bestens aufgehoben. Das gilt nicht nur aufgrund der Geographie, wo doch ein wesentlicher Teil auch tatsächlich in Europa liegt. Moskau würde für frischen Wind in Brüssel sorgen.
Von Wilfried Kahrs
Long Face: Endlich ist auch der formale Austrittsantrag Großbritanniens bei der EU eingetrudelt … ein Rückzug desselben wäre den EU-ligarchen sicher lieber gewesen. Derzeit ist die Presse konsortial darum bemüht, das gesamte Spektrum an Eifersüchteleien, Sticheleien, Gehässigkeiten, Kränkungen und Nachtretvolumen auszupacken, um den Inselaffen Engländern nochmal gut was auf die Mütze zu geben.
Man macht medial gar keinen Hehl daraus, wie beleidigt man sich fühlt, dass ausgerechnet jetzt jemand die s†inkende EU-Tanic vor- oder gar noch rechtzeitig zu verlassen gedenkt. BREXIT-Befürworter unter den Medien gibt es nur sehr wenige.
Angeblich ist man sich auch darüber einig, dass es schmerzhaft und teuer für die Engländer werden muss. Weniger weil die EU etwas daran verdienen möchte, vielmehr als total abschreckendes Beispiel gegenüber potenziellen Aussteigern unter den EU-lanern. Abschreckung ist alles, das gilt nicht nur für militärische Gegner! Derzeit sind rund 60 Milliarden Euro Scheidungskosten im Gespräch.
Ganz bösondere Gedanken hat man sich an dieser Stelle zu der Thematik gemacht: EU-Verhandlungen ♦️ Fantasien aus dem Brexit-Land … [SpeiGel auf Linie]. Aber wie kurzsichtig muss man innerhalb der EU eigentlich sein, wenn man nicht sofort Ausschau hält nach einem Ersatzspieler für die freiwerdende Position auf der Landkarte? Immerhin ist in der näheren Umgebung doch etwas herangereift. Bedauerlicherweise pflegt man gerade einen völlig falschen Umgang mit dem Hoffnungsträger.
Russland wäre in der EU bestens aufgehoben. Das gilt nicht nur aufgrund der Geographie, wo doch ein wesentlicher Teil auch tatsächlich in Europa liegt. Langfristig könnte man dann sogar mit der Fähre binnen Stunden in die USA übersetzen, von Ost-Sibirien nach Alaska.
Auch kulturell ist uns Russland sicherlich immer noch um einiges näher als beispielsweise die Türkei. Eine Missionierungswelle aus Russland wäre ebenso wenig zu besorgen. Ergo sollte dieses Projekt mit Hochdruck angegangen werden. Wir erfinden in der Folge noch mehr Gründe die dafürsprechen.
Generell ist Russland ein sehr interessanter Markt, nicht nur wegen dem Wodka. Das hat man doch bereits empfindlich bemerkt, als die Sanktionen gegenüber diesem Land (auf Geheiß der USA) in Kraft gesetzt wurden. Was der Landwirtschaft und dem Maschinenbau hier an Umsatz flöten ging, ist durchaus beträchtlich wie beklagenswert. Ein Grund mehr, Russland unverfänglich aber gleich komplett seitens der EU zu assimilieren. Im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen für unsere Eurokraten, würde doch ihre phallusgleiche Bedeutung hernach bis nach Alaska erigieren.
Das ist logischerweise noch lange nicht alles. So könnten wir uns auf friedliche Art und Weise den gesamten Rohstoffvorrat der Russen EU-konform unter den Nagel reißen? Will sagen, Russland zu erobern ginge doch auch ohne Waffengewalt und Krieg, man muss immer nur die richtigen Verträge machen. Gerade in Sachen Knebelverträge sind der Europäischen Union noch nie die Ideen ausgegangen. Das wäre doch mal was für unsere machtgeilen EU-ler. Endlich hätten ihre amtlichen Gurkenkrümmungsgrade von Portugal bis nach Ostsibirien Gültigkeit.
Russland kann auch die Verteidigungsfähigkeit der EU ganz enorm beflügeln. Hmm, ja wem gegenüber eigentlich? Mit Russland im EU-Boot ist die EU nahezu unschlagbar. In diesem Zusammenhang kommt einem sofort wieder das Bild einer unsinkbaren EU-Tanic vor Augen.
In der Konstellation dürfte endgültiger und dauerhafter Frieden auf dem europäischen Kontinent hergestellt werden. Dies nur, sofern sich Großbritannien nicht wieder zu einer Bedrohung und zum Kriegstreiber aufschwingt. In dem Fach beansprucht Großbritannien bis heute diverse Meistertitel. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Großbritannien nach dem erfolgreichen Austritt aus dem EU-Verein wieder alten Weltmachtsphantasien nachhängen wird.
FeindBILD-Umbau
Sicher, das größte Hindernis einer Integration Russlands in die Europäische Union ist ganz weit außerhalb zu suchen. In Übersee … die USA! Immerhin würde die Integration Russlands in die EU einen totalen FeindBILD-Umbau erzwingen. Man könnte mit Russland nicht mehr so locker und aus dem Stegreif “gut Feind” sein, wie das heute der Fall ist. Alles müsste dann auf Freund-Modus umprogrammiert werden. Ein nahezu aussichtsloses Unterfangen mit den Hassköpfen die aktuell unsere Geschicke nicht nur in der EU leiten.
FAZ-IT: Was wir nicht sagen sollten. Die Russen wissen auch, dass es kaum eine größere Bestrafung geben kann, als in die aktuelle Europäische Union aufgenommen zu werden. Normalerweise wünscht man das seinen ärgsten Feinden nicht, aber Russland ist ja auch unser historischer Lieblingsfeind, den wir schon aus ideologischen Gründen nicht aufgeben dürfen.
Deshalb ist die zu erwartende US-Kritik an diesem Vorhaben zurückzuweisen und stattdessen auf den Straf- und Disziplinierungscharakter der Maßnahme zu verweisen. Sofern eine friedliche Assimilation russischer Ressourcen gewünscht ist, ist dies auch der einzig gangbare Weg.
Erheblich mehr Zweifel darf man hegen, ob ein friedlicher Übergang und ein Zusammenwachsen Europas und Russlands aus Übersee geduldet würde. Eher wird man vermutlich Zentraleuropa einäschern und daraus wieder ein veritables Wirtschaftswunder generieren, als dem Verfall der eigenen Macht zuzusehen.
Wer nach dem großen Scherbenhaufen das Rennen macht, spielt für die aktuellen Player ohnehin kaum mehr eine Rolle. Wichtig in diesem Zusammenhang ist nur, sich nicht von Verstand und Logik leiten zu lassen, sondern von Propaganda, Ideologie und professionellen FeindBILD-Bauern.