Protest gegen Gesundheits-Reform. Hausärzte machen Praxen dicht. Hausärzte-Verband greift Rösler an. “Wir diskutieren, ob wir aus dem System aussteigen und nur doch direkt mit den Kassen verhandeln.“
Berlin. Der Bundesverband der Hausärzte will gegen die Gesundheitsreform
protestieren und in einigen Regionen 14 Tage die Praxen schließen.
Zugleich üben die Ärzte scharfe Kritik an Bundesgesundheitsminister
Philipp Rösler (FDP). Verbands-Chef Ulrich Weigeldt zu BILD.de:
“Herr Rösler ist unfähig, die drängendsten Probleme des deutschen
Gesundheitssystems zu lösen.“
Die geplanten Einsparungen bei den Hausärzten lehnt Weigeldt
kategorisch ab. “Wir brauchen 20 Prozent mehr Ärzte in der Fläche,
das wurde in der Gesundheitsministerkonferenz der Länder ganz
klar festgestellt, damit die medizinische Versorgung garantiert
bleibt. Aber die Politik tut nichts dafür, im Gegenteil: Sie
verschärft die Bedingungen für uns, die sich praktisch von Woche
zu Woche ändern. So können wir nicht arbeiten.“ Der Hausärzte-Verband
droht deshalb mit dem Ausstieg aus dem “Kollektiv-Vertrags-System“:
Weigeldt: “Wir diskutieren, ob wir aus dem System aussteigen
und nur doch direkt mit den Kassen verhandeln.“