Unruhen in Bahrain. Aufstand in Teheran. Die Welle der gewaltsamen Aufstände in Arabien geht weiter. Nun hat es erstmals ein Scheichtum am Golf erwischt. In Bahrain ging die Polizei gegen Tausende Demonstranten vor. Angst in Dubai, Saudi-Arabien und Iran.
Die Welle der Proteste in Arabien hat nun auch das diktatorische Regime in Bahrain erreicht. Bahrain ist ein Scheichtum nördlich von Katar (wo 2020 die Fußballweltmeisterschaft stattfinden soll) und wird ähnlich wie die Vereinigten Arabischen Emirate seit Jahrzehnten von strengen Herrschfamilien geführt. Bahrain ist für die USA von äußerst wichtiger strategischer Bedeutung, weil dort die 5. Flotte der Navy stationiert ist. Bahrain gilt deshalb als Schlüsselpunkt in Sachen Kontrolle über den Persischen Golf.
Wie die Washington Post berichtet, gingen in Bahrain am Montag Tausende von Menschen auf die Straße, um gegen das Regime zu protestieren. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Die Aufständischen haben ebenfalls für den morgigen Dienstag zu Demonstrationen aufgerufen.
Nun geht am Golf die Angst um, dass die Rebellion auch auf die Vereinigten Arabischen Emirate (Dubai, Abu Dhabi) und sogar auf den Iran überspringen könnten. Aus dem Iran gibt es ebenfalls Berichte, dass dort Demonstrationen geplant sind.
Bahrain hat einen der wichtigsten Häfen am Persischen Golf und ist außerdem unmittelbarer Nachbar von Saudi-Arabien. Auch hier befürchtet man nun, dass die Unruhen überspringen könnten, was für die internationale Ölversorgung dramatische Konsequenzen haben könnte.
Im Iran sind Sicherheitskräfte gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen. Medienberichten zufolge setzten die Polizisten dabei Tränengas und Farbkugeln gegen die Oppositionellen ein. Die Demonstranten hatten sich zu Tausenden im Westen von Teheran zusammengefunden, um Solidarität mit den Oppositionellen in Tunesien, Ägypten, Algerien und Jemen zu bekunden.
Die Mehrheit der Demonstranten sei Augenzeugenberichten zufolge ruhig geblieben, doch einige hätten Mülltonnen angezündet und Parolen in Anspielung auf den Präsidenten Ahmadinedschad gerufen. Die sogenannte "Grüne Revolution" im Jahr 2009 konnte Ahmadinedschad nicht aus seinem Amt verdrängen, wurde aber weltweit mittels der neuen Kommunikationsmedien verfolgt.
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