Französicher Landwirtschaftsminister: "Es besteht ein reales Risiko von Hungerrevolten." - FAO: Unter den steigenden Lebenshaltungskosten würden vor allem Menschen in Entwicklungsländern leiden. Inflation zusätzlich angeheizt durch steigenden Ölpreis.
Eine neue Studie der FAO, der Welternährungskommission, zeigt, dass speziell die Armen unter den explodierenden Lebensmittelpreisen leiden. Sie werden von der Teuerung voll erfasst und können praktisch nichts dagegen tun. Interessant ist die neueste statistische Aufstellung. Sie zeigt, wie viel der Durchschnittsbürger eines Landes für seine „Lebensmittel-Rechnung“ aufwenden muss. Gemessen am Einkommen!
Hier die wichtigsten Zahlen, erfasst wurde die ganze Welt. Das erhöht die brisanteAussagekraft: Die Amerikaner müssen gerade mal sieben Prozent aufwenden; Europa (statistisch „gemittelt“) neun Prozent; Australien elf Prozent; Mexiko 24 Prozent; Brasilien 25 Prozent; Iran 26 Prozent; Russland 28 Prozent; China 33 Prozent; Indien 35 Prozent; Tunesien 36 Prozent; Ägypten 38 Prozent; Nigeria 40 Prozent; Indonesien 43 Prozent; Weissrussland 43 Prozent und Kenia 45 Prozent. Die Studie hält auch fest, dass vor allem bei den Emerging Markets, also den Schwellenländern, dieser Anstieg als Bremse des Wachstums wirkt.
Vergangene Woche warnte Frankreichs Landwirtschaftsminister Bruno LeMaire: "Es besteht ein reales Risiko von Hungerrevolten." Die Welternährungskommission FAO rechnet damit, dass die Preise noch monatelang hoch bleiben. Unter den steigenden Lebenshaltungskosten würden vor allem Menschen in Entwicklungsländern leiden. Ein steigender Ölpreis verteuert zusätzlich Dinge des alltäglichen Bedarfs .
FAO-Chef Jacques Diouf erklärte, der Spekulation mit Agrarrohstoffen müsse ein Riegel vorgeschoben werden. "Wenn durch Spekulation Lebensmittelpreise steigen, haben in erster Linie Entwicklungsländer ein Problem".