Commerzbank im verschärften Stresstest-Szenario noch immer mit elf Milliarden Euro Kapitalbedarf. Zu den Schlusslichtern im Ranking gehören, gemessen am Kapitalbedarf, wie im Vorjahr die irischen Banken.
Die Commerzbank hat einer Studie aus der Schweiz zufolge eine Eigenkapital-Lücke von 11,6 Milliarden Euro. Wenige Tage vor Veröffentlichung der offiziellen Ergebnisse des EU-Stresstests ließ das Wirtschaftsmagazin FOCUS-MONEY zusammen mit dem Schweizer Analysehaus Independent Credit View (ICV) ein verschärftes Stresstest-Szenario durchrechnen. Zu den Schlusslichtern im Ranking gehören, gemessen am Kapitalbedarf, wie im Vorjahr die irischen Banken. Aber auch für die italienischen Banken Intesa und Unicredit sowie die Commerzbank ergibt sich ein Kapitalbedarf, der die aktuelle Marktkapitalisierung zum Teil bei weitem übersteigt. So beziffert ICV die Eigenkapitallücke der Commerzbank, unter Einrechnung der jüngsten Kapitalerhöhung, auf 11,6 Milliarden Euro, die von Unicredit sogar auf 34,6 Milliarden Euro, was 123 Prozent des Börsenwerts entspricht.
Sechs europäische Banken weisen selbst im Stresstest-Szenario noch einen Kapital-Überschuss auf. Bei der Schweizer UBS entspricht dieser sogar einem Viertel der Marktkapitalisierung (26 Prozent) und bei der Raiffeisen Bank International aus Österreich 23 Prozent.
Bei ihrer Studie unterstellten die Züricher Experten unter anderem einen deutlichen Rückgang des BIP, einhergehend mit einem starken Anstieg der Kreditausfälle sowie der risikogewichteten Aktiva und gleichzeitig ein vollständiges Versiegen der Refinanzierungsquellen am Kapitalmarkt. Danach wurde die Deckungslücke zwischen dem verbliebenen Eigenkapital und einer Eigenkapitalquote von zehn Prozent errechnet. Basis der Berechnung waren die Bilanzen zum 31. Dezember 2010 sowie die Konsensschätzungen der Analysten.