2011 war erst der Anfang. Der Stress im Geldsystem wird zum Stress auf der Strasse. Die Überschuldung aller westlicher Industrienationen fordert ihren Tribut.
2011 wird als Jahr der sozialen Proteste in die Geschichtsbücher eingehen. Die Krise des Kapitalismus, die sich seit 2008 zunehmend verschärft hat, begann, große Protestbewegungen vom Zaun zu brechen.
Das Frühjahr begann mit den revolutionären Erhebungen in Nordafrika. In Tunesien und Ägypten haben sich breite Teile der unterdrückten Bevölkerung gegen ihre Diktatoren aufgelehnt. Diese revolutionären Bewegungen strahlten zunehmend über den gesamten Erdball aus.
In Spanien brach mit Platzbesetzungen die Bewegung der „Empörten“ aus. In Chile wuchsen die Bildungsproteste der SchülerInnen und Studierenden weit über einfache Bildungsforderungen hinaus. In London brachen im August Krawalle von Jugendlichen in den Armenvierteln aus, die unter Rassismus, Perspektivslosigkeit und zusätzlich unter weiteren Kürzungen leiden. Schließlich kam es sogar inmitten der „ersten Welt“ zum Aufstand: In den USA brach die Occupy-Bewegung aus und fand in anderen Ländern Ableger.
Doch ein politischer Jahresrückblick kann kein Rückblick bleiben. Er muss auch in die Zukunft sehen. Tut er das, wird er erkennen, dass die sozialen Proteste mit 2011 nicht abgeschlossen sind. Ganz im Gegenteil! In Ägypten erlebt der revolutionäre Prozess einen neuen Aufwind und auch die Generalstreiks in Griechenland sind noch lange nicht am Ende.
2011 war nur der Anfang. 2012 wird sich der Prozess fortsetzen und auch hier in Deutschland die Dinge ins Rollen bringen.