Commerzbank-Chef Blessing hat sich mit seinen eigenen Aktien verzockt: Er hat mit Commerzbank-Aktien mehr verloren als sein Netto-Gehalt in den letzten vier Jahren.
Viele Börsianer achten auf so genannte Insider-Deals, als die Aktien-Käufe von Vorständen und Entscheidern. Diese Rechnung geht allerdings nicht immer auf. Im Falle der Commerzbank ging der Schuss sogar gewaltig nach hinten los. Jetzt beklagt sich gar der Chef der zweitgrößten Bank Deutschlands über die eigenen Verluste: "Ich habe mal geguckt: Die Verluste, die ich auf mein eigenes Commerzbank-Aktienportfolio gemacht habe, waren höher als mein Netto-Einkommen der letzten vier Jahre. Aber Hoffnung gibt es immer."
Ganz anders als die Spitzen der Commerzbank fanden in den Vorstandsetagen der Deutschen Bank im letzten Jahr eher Verkäufe der eigenen Aktien statt. Allerdings ist die Deutsche Bank bei weitem nicht so stark abgestürzt wie die Commerzbank.
Blessings Gehalt ist seit 2009 auf 500.000 Euro im Jahr gedeckelt. Nach Vorlage der Zahlen ist die Bank heute einer der größten Verlierer im DAX, obwohl Analysten das Ergebnis gar nicht so schlecht fanden.
Die Commerzbank teilte heute mit, dass die Rückzahlung der Stillen Einlage derzeit kein Thema sei. Der Vorstand werde sich damit frühestens nach im zweiten Quartal beschäftigen. Die Bank erwartet im ersten Halbjahr einen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro, im zweiten Halbjahr sind allerdings keine signifikanten Gewinne in Aussicht.