Die zunehmenden Diskrepanzen in der Wirtschaftsentwicklung innerhalb der Währungsunion stellen nach Ansicht renommierter Ökonomen eine große Gefahr dar. „Die Unterschiede werden anhalten und größer werden. Sie stellen die Funktionsfähigkeit der Währungsunion in Frage“
Elf von 15 Mitgliedern der Notenbank-Beobachtergruppe EZB-Schattenrat fordern die Europäische Zentralbank (EZB) zu einer Zinssenkung am Donnerstag auf. Das berichtet das Handelsblatt (Montagausgabe). Dem Gremium, das erstmals 2002 auf Initiative des Handelsblatts zusammentrat, gehören 15 renommierte europäische Volkswirte an.
Die zunehmenden Diskrepanzen in der Wirtschaftsentwicklung innerhalb der Währungsunion stellen nach Ansicht renommierter Ökonomen eine große Gefahr dar. „Die Unterschiede werden anhalten und größer werden. Sie stellen die Funktionsfähigkeit der Währungsunion in Frage“, warnte Julian Callow, Europa-Chefvolkswirt von Barclays Capital.
Die wirtschaftlichen Aussichten für die Peripherieländer der Währungsunion trüben sich immer weiter ein. „Es besteht die ernste Gefahr, dass weitere Randländer in eine Abwärtsspirale geraten! wie Griechenland und irgendwann ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen können“, meint José Alzola vom Beratungsunternehmen Observatory Group.
„Es ist wichtig, dass die EZB mit ihrer Zinspolitik die Konjunktur so weit wie möglich stützt“, forderte Elga Bartsch, Europa-Chefvolkswirtin von Morgan Stanley. Sie gab damit die Meinung von gut zwei Dritteln der Schattenräte wieder, die die EZB auffordern, bei ihrer nächsten Sitzung am Donnerstag den Leitzins zu senken, der derzeit bei einem Prozent liegt.
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