Gaddafi: Der Mittelmeerraum und Nordafrika ist jetzt Kriegsgebiet, und ihre Interessen von nun an gefährdet. - StaatsTV: 48 Tote und 150 Verletzte durch Angriffe. - USA: 110 Tomahawk-Raketen auf libysche Ziele.
Libyens Machthaber Muammar Gaddafi hat die Militäraktionen des Westens in seinem Land scharf verurteilt. Der Mittelmeerraum und Nordafrika seien jetzt Kriegsgebiet, und ihre Interessen von nun an gefährdet. Die Länder Afrikas, aus dem arabischen Raum, Lateinamerikas und Asiens rief er auf, dem libyschen Volk im kampf gegen den Feind beizustehen.
Die USA haben nach Angaben aus Kreisen die libysche Luftüberwachung beschossen. Insgesamt seien etwa 110 Tomahawk-Raketen auf libysche Ziele abgefeuert worden, hieß es in US-Kreisen.
Nach dem Beschuss "seines" Landes durch westliche Truppen hat Gaddafi die Bewaffnung von Zivilisten angekündigt. Diese würden Libyen gegen die koloniale Aggression des Westens verteidigen, sagte er am Samstagabend in einer Fernsehansprache. "Es ist nun notwendig, die Waffenlager zu öffnen und das Volk mit allen Arten von Waffen auszurüsten, um die Unabhängigkeit, Einheit und Ehre Libyens zu verteidigen." Die Völker arabischer und islamischer Länder sowie Lateinamerikas, Asiens und Afrikas rief er auf, Libyen beizustehen. Das staatliche Fernsehen meldet am Samstag 48 Tote und 150 Verletzte wegen der Alliierten-Angriff.
Der libysche Fernsehsender Al-Jamahiriya berichete am Samstagabend, dass auch zivile Ziele getroffen worden seien. Zerbombt sei ein Krankenhaus am Stadtrand von Tripolis sowie Öldepots im Raum der Stadt Misurata, hieß es. Indes berichten US-Medien unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass die USA in die internationale Operation gegen den libyschen Machthaber Muammar el-Gaddafi eingestiegen sind und Objekte der libyschen Luftabwehr bereits mit Tomahawk-Raketen beschossen haben. „Die USA, Großbritannien, Frankreich, Italien und Kanada fliegen Bombenangriffe entlang der gesamten libyschen Küste“, wurde ein nicht namentlich genannter Pentagon-Sprecher zitiert. In nächster Zeit dürfte sich auch Spanien anschließen.
Vor der libyschen Küste halten sich den Angaben zufolge rund 25 Überwasserschiffe und U-Boote der internationalen Koalition auf, darunter drei US-Kriegsschiffe mit Tomahawk-Raketen an Bord. Das Hauptziel seien Objekte der Luftabwehr, vor allem im Raum von Tripolis und Misurata.
Nach Angaben der libyschen Nachrichtenagentur Jana brachen im Raum von Misurata Brände aus, die die gesamte Region gefährden. Ein Flugzeug der internationalen Kräfte sei abgeschossen worden. Zur nationalen Zugehörigkeit der Maschine wurden keine Angaben gemacht.