Verdacht: Facebook setzt Roboter ein, um auf Werbung zu klicken. Eine US-Firma klagt Facebook nun an, dass 80% der Klicks nicht durch echte User sondern durch automatisierte Roboter erfolgten. Dieser Skandal könnte tiefgreifende Folgen haben für das Unternehmen.
Derzeit macht das "soziale Netzwerk" seinen Gewinn mit Werbung, welche auf den Seiten platziert ist. Geld gibt es jedoch nur - ähnlich wie bei Google Adsense - wenn jemand auf diese Werbung tatsächlich klickt. Nun kommt der Verdacht auf, dass Facebook hier ein "bisschen" nachgeholfen hat, um die Klickzahlen und damit die Werbeeinnahmen zu erhöhen. Sollte sich dies als wahr herausstellen, droht Facebook ein Betrugsskandal ungeheuren Ausmaßes, denn es geht um Milliarden.
Die New Yorker Musikplattform Limited Run klagt das soziale Netzwerk an, achtzig Prozent der ihm in Rechnung gestellten Werbeklicks mit Robotern generiert zu haben. Mit sechs verschiedenen Statistikinstrumenten will man beobachtet haben, dass nur ein Fünftel der von Facebook berechneten Klicks auch tatsächlich den Weg auf ihre Homepage fanden. Die restlichen Besucher seien nicht Kunden, sondern Roboter gewesen.
Limited Run entwickelte nach den verstörenden Ergebnis ein eigenes Analysewerkzeug und kam zum gleichen Befund. Was seinen Verdacht bestärkte, war die Tatsache, dass die strittigen achtzig Prozent der Klicks von Besuchern mit deaktiviertem Java Script kamen, was ihre Identität für die Analyseinstrumente kaum ermittelbar macht und dem gängigen Nutzerverhalten widerspricht. Sollte es sich um eine Verschleierungsaktion für Klickbetrug handeln?
Wenn die Vorwürfe stimmen, dann könnte Facebook das Vertrauen der gesamten Werbeindustrie verlieren mit ungeahnten Folgen für Umsatz un Gewinn. Denn das "soziale Netzwerk" generiert seinen Gewinn hauptsächlich durch Werbung.
Derzeit ist das Ausmaß des Skandals noch unbekannt. Offizielle Stellungnahmen gibt es offenbar noch nicht. Einzig auffällig ist der Kurssturz bei Facebook und der Verkaufsdruck in der Aktie, welche den Eindruck vermittelt, dass Insider unbedingt um jeden Preis aussteigen wollen.