Trotzdem die EZB in Zukunft jeden PIGS-Ramsch aufkaufen will, crashen Börsen und Banken. Marktteilnehmer hatten angesichts dieser Maßnahmen eigentlich das Gegenteil erwartet. Hauptverlierer am Nachmittag: Commerzbank.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich grundsätzlich zu weiteren Stützungsmaßnahmen für finanziell angeschlagene Eurostaaten bereit erklärt. Die Notenbank würde womöglich in angemessenem Umfang in den Markt eingreifen, erklärte EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag in Frankfurt am Main.
Diskutiert wird derzeit der Ankauf von Staatsanleihen von Spanien und Italien. Ein genauer Plan solle in den kommenden Wochen ausgearbeitet werden. Medienberichten zufolge will die EZB die Schuldenkrise mithilfe einer Doppelstrategie eindämmen. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" sei eine konzertierte Aktion der EZB und des künftigen Euro-Rettungsschirms ESM vorgesehen.
Beide Institutionen sollen dem Vernehmen nach den Kauf von Staatsanleihen etwa aus Spanien oder Italien koordinieren, um so die Zinslast dieser Länder zu senken. Dabei würde der ESM den Regierungen in kleinerem Umfang direkt Anleihen abkaufen, während die Notenbank zugleich Papiere erwirbt, die bereits auf dem Markt gehandelt werden. Die EZB hat bereits 211 Milliarden Euro in Anleihen schwächelnder Euro-Länder investiert.
Nach der EZB-Entscheidung gingen die Märkte auf Tauchstation. Insbesondere die PIGS-Börsen verloren zwischen 3-5%. Auch der DAX fiel wie ein Stein. Größte Verlierer: Deutsche Bank und Commerzbank. Auch der Euro musste Federn lassen. - Die Marktteilnehmer störte offenbar, dass Draghi die Anleihen-Aufkaufstrategie nicht weiter spezifizierte. Insbesondere wurde kein konkretes Datum für die Aktion genannt.
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