Die EZB leiht dem maroden spanischen Bankensystem im Juli die Rekordsumme von über 400 Milliarden Euro. Das Geld dürfte unwiederbringlich verloren sein. Nicht nur die spanischen Banken sind unrettbar. Insgesamt verlieh die EZB an PIGS-Banken sogar 1,3 Billionen Euro.
Um den Euro und die Eurozone künstlich am Leben zu halten greift die EZB zum letzten Mittel und verleiht an Südschienen Banken Billionen. Allein die spanischen Banken erhielten im Juli 375 Milliarden Euro - eine Rekordsumme - wie aus einem Bericht der spanischen Zentralbank hervorgeht. Im Juni lag die Summe noch bei 337 Milliarden - ein Anstieg in nur einem Monat von fast 40 Milliarden.
Die spanische Zentralbank selbst ist bekanntermaßen auch bereits pleite, so dass nur noch die EZB einspringen kann, um zu retten, was nicht mehr zu retten ist: das komplette spanische Finanzsystem. Mit Altschulden stehen spanische Banken jetzt sogar mit insgesamt über 402 Milliarden Euro bei der EZB in der Kreide. Die Summen sind so hoch, dass es sich an dieser Stelle kaum noch lohnt, über zweistellige oder gar dreistellig Millionenbeträge zu sprechen. Denn genau genommen steht spanische Kredithäuser per Juli mit 402,19 Milliarden in der Kreide, das sind 402190 Millionen Euro.
Wer hat da eigentlich noch den Überblick über die Nullen? Wer kann noch beurteilen, ob hier nicht zig Millionen zugunsten privater Bereicherung und Moral Hazard ausgegeben wurden? Wer kontrolliert, ob die frisch gedruckten Euros nicht doch im Sumpf der Korruption versickern? Faktisch ist das Geld für immer verloren - gezahlt und garantiert indirekt durch den deutschen Steuerzahler und Sparer. Das, was die EZB jetzt verleiht, verwässert die Kaufkraft des Euros. Hyperinflation ist die unausweichliche Folge.
Das Finanzsystem Iberias ist praktisch von der Kapitalwelt abgeschnitten. Kunden ziehen massenhaft ihr Geld ab. Das Geld landet hauptsächlich bei Deutscher Bank, Commerzbank sowie anderen namhaften deutschen Kredithäusern. Doch Spanien steht mit diesem Problem nicht alleine da. Betroffen ist die gesamte Südschiene.
Die 402 Milliarden für spanische Banken repräsentieren laut Nachrichtenagentur Reuters allein 33% dessen, was die EZB der maroden Bankenwelt vornehmlich in der südlichen Eurozone geliehen hat. Insgesamt belaufen sich die Verbindlichkeiten per Juli auf 1,2 Billionen oder um es gnau auszudrücken auf 1237 Milliarden Euro. Tendenz steigend.
Die Zahlen sprechen für sich. Sie sind mehr als ein Alarmsignal. Sie zeigen in aller Deutlichkeit, dass die Eurozone finanztechnisch vor dem Kollaps steht. Wie lange dieses Spielchen mit der EZB noch aufrecht erhalten werden kann, ist fraglich. Dennoch erklärte "EU-Währungskommissar" Olli Rehn gestern bei CNBC: "Der Euro ist unwideruflich". Dabei machte er einen extrem unsicheren, ja fast schon verzweifelten Eindruck. Größer als sein offizielles Blabla war die psychologische Botschaft, die er rüber brachte. Demnach bricht das Euro-Haus gerade zusammen.