US-Ermittlungen / Commerzbank: Wegen möglicher Verstöße gegen US-Sanktionen sind erhebliche finanzielle Folgen möglich, die „dafür gegebenenfalls gebildete Rückstellungen überschreiten“ und sich „erheblich negativ“ auf den Konzern auswirken können.
Nach Recherchen der ZEIT hält die Commerzbank mit Blick auf Ermittlungen amerikanischer Behörden wegen möglicher Verstöße gegen US-Sanktionen finanzielle Folgen für möglich, die „dafür gegebenenfalls gebildete Rückstellungen überschreiten“ und sich „erheblich negativ“ auf den Konzern auswirken können. So geht es aus Börsenunterlagen der Bank hervor. Anhaltspunkte für ein Ende der Untersuchungen sieht die Commerzbank nach Informationen der ZEIT derzeit zwar nicht. In einem Prospekt von Juni erklärt sie aber mit Blick auf ähnliche Fälle, es könne „nicht ausgeschlossen werden, dass die Commerzbank sich hier gegen Zahlung eines nicht unerheblichen Geldbetrages vergleichen wird“.
Banken wie ING oder Standard Chartered haben zuletzt dreistellige Millionenbeträge gezahlt, um vergleichbare Verfahren beizulegen.
Ende 2010 hatte die Commerzbank eingeräumt, dass sie mit amerikanischen Behörden „über die USA erfolgte US-Dollar-Transaktionen“ mit Bezug zum Iran aus den Jahren 2002 bis 2007 prüfe. Dem Prospekt zufolge geht es aber auch um Geschäfte mit Bezug zu Sudan, Myanmar, Nordkorea und Kuba. Es gehe um die Frage, ob es dabei „zu falscher oder unvollständiger Dokumentation und Verbuchung gekommen ist“. Bereits im März 2010 habe New Yorks Staatsanwaltschaft den Vorstand der Commerzbank gebeten, eine interne Untersuchung zu möglichen Verstößen einzuleiten. Später seien auch Anordnungen an die New Yorker Filiale ergangen. Diese habe den staatlichen Stellen, zu denen auch das US-Justizministerium sowie weitere Behörden gehörten, „umfangreiche Unterlagen und interne Untersuchungsergebnisse“ bereitgestellt.