„Buy the rumours, sell the facts“, so könnte man gestern die Reaktion des Marktes auf die EZB beschreiben. Die gestrigen Entscheidungen haben unterstrichen, dass die EZB bereit ist, alles zu tun, um den Euro zu retten. Da dies unweigerlich zu höherer Inflation führen wird, sollte Gold davon profitieren.
von Commerzbank Commodity Research
„Buy the rumours, sell the facts“, so könnte man gestern die Reaktion des Marktes auf die EZB-Zinsentscheidung und die anschließende Pressekonferenz beschreiben. Denn nachdem z.B. der Goldpreis im Vorfeld der EZB-Sitzung deutlich auf 1.714 USD je Feinunze und damit den höchsten Stand seit fast sechs Monaten gestiegen ist, setzten mit Beginn der Pressekonferenz Gewinnmitnahmen ein, die den Preis wieder unter die Marke von 1.700 USD drückten.
Dabei hatte EZB-Präsident Draghi keineswegs enttäuscht, als er den unlimitierten Kauf von Staatsanleihen verkündete. Zudem gibt es für den Erwerb dieser Anleihen mit einer Laufzeit zwischen ein und drei Jahren relativ laxe Bedingungen. Daneben verzichtet die EZB bei einem Zahlungsausfall oder Schuldenschnitt eines Landes der Eurozone auf ihren Anspruch der bevorzugten Behandlung.
Außerdem hat sie die Anforderungen an die von den Banken zu erbringenden Sicherheiten weiter gesenkt. Deshalb sind Banken derzeit die Hauptgewinner auf dem Kurszettel, allen voran die Commerzbank und die Deutsche Bank. Angesichts dieser umfangreichen Maßnahmen fällt es kaum ins Gewicht, dass die EZB die Leitzinsen nicht geändert hat.
Die gestrigen Entscheidungen haben unterstrichen, dass die EZB bereit ist, alles zu tun, um den Euro zu retten. Da dies unweigerlich zu höherer Inflation führen wird, sollte Gold davon profitieren. Im Falle enttäuschender US-Arbeitsmarktdaten heute Nachmittag könnte der Fed-Vorsitzende Bernanke bei der nächste Woche stattfindenden Sitzung der US-Notenbank Fed „QE3“ verkünden. Dies würde den Rohstoffpreisen und allen voran Edelmetallen deutlichen Auftrieb geben.