Parallel-Währung, Nord-Euro, oder neue DM? Immer wieder gibt es Gerüchte darüber, ob die Bundesbank Vorsorge für den Fall trifft, dass der Euro bricht. Doch mit oder ohne DM: Wie bereitet man sich am besten auf die Zukunft vor? Wohin steuert die Finanzkrise? Droht Inflation - oder gehen wir erst einmal in eine deflatorische Phase?
Wohin steuert die Finanzkrise? Wie wahrscheinlich ist eine Währungsreform? Fragen, die Michael Mross an der Frankfurter Börse mit Finanzexperte und Buchautor Roland Klaus diskutiert. Der Autor von "Wirtschaftliche Selbstverteidigung" hält es für plausibel, dass die Bundesbank Vorsorge für den Fall X betreibt - alles andere wäre realtiätsfremd. Andere Stimmen in Frankfurt sind der Meinung, dass die Banken in Deutschland innerhalb von 48 Stunden zumindest in der Lage wären, Geldautomaten auf eine neue Währung umzustellen.
Hartnäckig halten sich die Gerüchte, dass in den Tresoren der deutschen Notenbank bereits die neuen Scheine eingelagert sind. Ob nun "Neue DM" oder eine sonst wie geartete "Paralellwährung" - es ist bisher bloße Spekulation. Einen offiziellen oder gar realistischen Hinweis auf eine Währungsumstellung ist allerdings bisher nicht auszumachen.
Roland Klaus hält jedoch die Einführung einer Parallelwährung wie beispielsweise den "Nord-Euro" oder auch eine "Neue DM" für eine realistische Möglichkeit, aus der Euro-Misere rauszukommen. Damit hätte man den Euro nicht abgeschafft, sondern nur ein neues, zusätzliches Zahlungsmittel eingeführt. Die Schwachen könnten dann von einem weiter abwertenden Euro profitieren, während der starke Norden schrittweise sich an eine neue Währung gewöhnen kann.
Ob derzeit mit einer ausufernden Inflation gerechnet werden muss, hält Roland Klaus noch nicht für ausgemachte Sache. Noch jedenfalls würde das viele Geld nicht in den Wirtschaftskreislauf gelangen. Die Banken halten sich weiter zurück und neue Regulierungen und Delaveraging dürften in Zukunft nicht nur das Leben von Deutscher Bank und Commerzbank schwerer machen, sondern die Bankenlandschaft europa-weit in schwieriges Fahrwasser bringen.
Die Zukunftsaussichten sieht Klaus nicht gerade rosig: Die Finanzkrise wird sich weiter zuspitzen und es ist jetzt an der Zeit, persönliche Vorsorge zu treffen um die Kaufkraft seiner Ersparnisse in die Zukunft zu retten. Dazu ist ein vernünftiger Vermögensmix die wichtigste Voraussetzung, welche sich tendenziell in Richtung Sachwerte orientiert. Klaus empfiehlt in diesem Zusammenhang mindestens eine Goldquote von 15%. Investitionen in Aktien seien in diesem Zusammenhang ebenfalls empfehlenswert insbesondere in jenen Regionen, welche auch in Zukunft noch Wachstum erwarten lassen.
Ein besonderes Problem sieht Roland Klaus in der Altesrversorge. Aufgrund demographischer Zwänge werden in Zukunft immer weniger Junge für die Alten aufkommen. Dieses demographische Dilemma ist fest programmiert und unausweichlich. Jeder einzelne ist deshalb aufgefordert, selber Vorsorge zu treffen und sich nicht auf staatliche Versprechen zu verlassen. Dies werden nicht gehalten werden könnnen.
Am Ende steht maximal noch eine minimale Einheitsrente auf Hartz IV Niveau - egal wieviel man heute in die Kassen eingezahlt wird. Insofern kann man heute schon von einem "Rentenbetrug" sprechen weil jetzt schon feststeht, dass das System zusammenbricht.
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