Commerzbank Chef sieht schwarz für den Euro: Es gebe nur zwei Möglichkeiten, ein weiteres Zusammenwachsen oder den Zerfall der Währungsunion. "Die Zeit läuft uns davon." - Deutsche Bank glaubt nicht an Euro-Bruch.
Der Euro kann nach Ansicht von Commerzbank-Chef Martin Blessing nur fortbestehen, wenn die Partnerländer ihr Reformen und die politische Integration vorantreiben. Es gebe nur zwei Möglichkeiten, ein weiteres Zusammenwachsen oder den Zerfall der Währungsunion, sagte Blessing am Freitag in Frankfurt am Main. "Und die Zeit läuft uns davon." Mit dem Kurs der Europäischen Zentralbank sei zwar Zeit gewonnen worden, die eigentlichen Probleme könnten aber nur von der Politik gelöst werden.
Die neuen Eigenkapitalregeln für Banken sollten nach Auffassung von Commerzbank-Chef Martin Blessing möglichst schnell weltweit eingeführt werden. "Wir sollten Basel III eher früher als später einführen. Und wir brauchen es als globalen Standard", sagte Blessing auf dem "European Banking Congress" am Freitag in Frankfurt.
Deutsche Bank glaubt nicht an Euro-Bruch
Die Europäische Währungszone wird nach Ansicht des Deutsche-Bank-Co-Chefs Anshu Jain nicht auseinanderfallen. "Im Grunde glauben wir, dass die Euro-Zone intakt bleiben wird", sagte Jain am letzte Woche. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Land ausscheide, habe abgenommen.
Jain sagte außerdem, es gebe eine "deutliche Konsolidierung" in der weltweiten Bankenbranche. Er warnte zugleich vor einer Überregulierung des Sektors in Europa, die unerwünschte Folgen wie eine schwächere Kreditversorgung haben könnte.