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Deutsche Bank: DAX 8000

Deutsche Bank Jahresausblick 2013: Verhaltene Erholung der Weltwirtschaft erwartet. Abnehmende Unsicherheit führt zu sinkenden Risikoprämien. DAX Prognose Ende 2013 bei 8000 Punkten. Anlageuniversum erweitern. Rohstoffe / Gold höher: "Notenbanken werden weiter Gold kaufen und den Preis unterstützen."

 

Die Deutsche Bank geht in ihrem Konjunkturausblick 2013 von einer verhaltenen Erholung der Weltwirtschaft aus. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sich die europäische Staatsschuldenkrise allmählich entschärft und die amerikanische Regierung die sogenannte Fiskalklippe vermeiden kann. Hoffnung für Europa machen nach Ansicht der Volkswirte der Deutschen Bank das entschlossenere Vorgehen der Politik, die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank EZB, sowie die Reformanstrengungen in den Peripheriestaaten. Stefan Schneider, Leiter Makroökonomie Deutsche Bank Research, sagte anlässlich der Vorstellung des Jahresausblicks in Frankfurt: „Die gemeinsamen Anstrengungen von Politik und EZB verbunden mit weiterhin außergewöhnlich niedrigen Leitzinsen in den großen Industriestaaten sollten 2013 zu einer besseren Stimmung bei Unternehmen und Konsumenten führen.“ Die Dynamik der Erholung werde jedoch in den Industrieländern durch den strengen Sparkurs gebremst.


Für das kommende Jahr erwartet die Deutsche Bank ein weltweites Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent, das damit nur unwesentlich höher ausfallen würde als im laufenden Jahr. Grund dafür ist vor allem das schwache Winterhalbjahr 2012/13. Für die deutsche Wirtschaft wird nach einem BIP- Rückgang im vierten Quartal 2012 mit einer Stabilisierung zum Jahresbeginn und einer Belebung im weiteren Verlauf des Jahres 2013 gerechnet. „Unsere Prognosen werden durch die jüngste Verbesserung bei den Stimmungsindikatoren gestützt“, sagte Schneider. „Die deutschen Unternehmen sind gut aufgestellt. Es besteht kein starker Sparzwang, weder beim Staat noch bei den privaten Haushalten. Wir glauben deshalb, dass sich Deutschland weiterhin besser als der Rest Eurolands entwickeln wird.“ Wegen des verhaltenen Starts in das Jahr dürfte nach Berechnungen von DB Research das BIP- Wachstum 2013 in Deutschland allerdings bei lediglich 0,25 Prozent liegen. Unter den Industrieländern wird im kommenden Jahr laut DB Research die Wirtschaft in den USA mit 1,9 Prozent wachsen, während die europäische Wirtschaft um 0,2 Prozent schrumpft. Die Wachstumsaussichten 2013 für die Schwellenländer liegen solide bei 6,7 Prozent.

In einem Szenario stabiler Wachstumsraten erwartet die Deutsche Bank trotz geldpolitischer Lockerung keine hohe Inflation: In der Eurozone sollte die Teuerungsrate bei 1,8 Prozent, in den USA bei 3,1 Prozent und weltweit bei 3,5 Prozent liegen.


Kapitalmärkte
Das Geschehen an den Kapitalmärkten sehen die Anlage-Experten der Deutschen Bank seit Beginn der Finanzkrise weitgehend von der Politik dominiert. Für 2013 erwarten sie stabilere politische Rahmenbedingungen und in der Folge sinkende Risikoprämien sowie eine realistischere Bewertung der wirtschaftlichen Fundamentaldaten. Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Geschäftskunden der Deutschen Bank, geht davon aus, dass Regierung und Opposition in den USA im Streit um die Steuer- und Ausgabenpolitik einen Kompromiss finden und damit die sogenannte Fiskalklippe umgehen werden. Für die Eurozone erwartet Stephan eine Stärkung der Konjunktur durch einen stabileren institutionellen Rahmen. Auch in den Schwellenländern sollte weiteres Wachstum möglich sein. Die Entspannung auf einigen Feldern der Politik wird nach Ansicht der Anlage-Experten zu einem Sinken der bislang ungewöhnlich hohen Risikoprämien für riskantere Anlageklassen führen. Stephan empfiehlt deshalb Privatanlegern: „Anleger sollten mit einem erweiterten Anlageuniversum auf das entspanntere Umfeld reagieren und ihr Portfolio im neuen Jahr breiter aufstellen.“ Dazu gehören seiner Meinung nach neben Anleihen, bevorzugt aus Schwellenländern, auch ein Drittel Aktienanteil, vorwiegend aus den Regionen USA, Europa und Asien, sowie Edel- und Industriemetalle.


Renten
Für die Staatsanleihemärkte Deutschlands und der USA prognostiziert die Deutsche Bank steigende Renditen. Nachdem Unternehmensanleihen guter Bonität 2012 außerordentlich hohe Gewinne erzielt haben, liegen die Rendite- Erwartungen dieser sogenannten Investment Grade Unternehmensanleihen für 2013 nur noch zwischen 2 und 3 Prozent. Anleger sollten daher in ihren Depots eher Unternehmensanleihen mit vergleichsweise niedrigeren Ratings, aber immer noch mit Investment Grade, in Erwägung ziehen. In der Anlageklasse Renten sind außerdem Unternehmens- und Staatsanleihen der europäischen Peripherie interessant sowie Schwellenländer-Anleihen, besonders in lokaler Währung.


Aktien

Nach Meinung der Deutschen Bank hat der Rückgang von Risiken in der Eurozone das Anlageuniversum klar erweitert. Aktien der Peripherie sowie aus dem Finanzsektor erscheinen zunehmend interessant für Investoren. Die Performance europäischer Aktien sollte sich in einem Umfeld stabiler weltweiter Wachstumsraten 2013 gut entwickeln. Ähnlich wie auf den Rentenmärkten wird auch hier erwartet, dass abnehmende Unsicherheit zu sinkenden Risikoprämien führt. Unter diesen Rahmenbedingungen sieht Ulrich Stephan den deutschen Aktienindex DAX zum Jahresende 2013 bei rund 8.000 Punkten.

Ebenfalls attraktiv ist nach Einschätzung der Anlage-Experten der US-amerikanische Markt, die größte Aktienmarktregion der Welt. Dort könnten Unternehmen wieder stärker investieren, sobald sie nach einem fiskalischen Kompromiss mehr Klarheit über Besteuerung und Subventionen erhalten.


Für die chinesische Volkswirtschaft erwartet die Deutsche Bank noch für etwa vier bis fünf Jahre hohe Wachstumsraten in einer Größenordnung von über 8 Prozent. Um langfristig positive Renditen zu erzielen, rät Ulrich Stephan: „Angesichts eines negativen Realzinsniveaus sollten Anleger prüfen, ob sie eine weitere Stufe auf der Risikoleiter hinaufgehen wollen. Blue Chips sind als Beimischung auch für konservative Investoren interessant. In den USA sollte das Augenmerk auf den Sektoren Finanzen, Informationstechnologie und Industrie liegen, in Europa auf den Branchen Banken, Versicherungen und Chemie“.


Rohstoffe
Nach Ansicht der Deutschen Bank bieten Edelmetalle mit Blick auf ein insgesamt noch immer niedriges Zinsumfeld auch im kommenden Jahr Kurspotential. Zudem erwarten die Anlage-Experten, dass Notenbanken weiterhin Gold kaufen und damit den Kurs unterstützten. Auch überwiegend industriell genutzte Metalle wie Platin, Palladium und Silber dürften sich bei einem moderaten Wirtschaftswachstum stabil entwickeln. Als zusätzliche Rohstoff-Anlage werden Kupfer, Aluminium und Zink interessant.

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