Triebwerkschaden: Die Notlandung eines Airbus A330 der Fluglinie Air Berlin im thailändischen Phuket verlief weitaus dramatischer als bislang bekannt. In Internetforen bezeichnen Piloten die Leistung ihrer Air-Berlin-Kollegen als "herausragend" und "meisterlich".
Die Notlandung eines Airbus A330 der Fluglinie Air Berlin im thailändischen Phuket verlief weitaus dramatischer als bislang bekannt, berichtet der SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe. Bei dem Triebwerkschaden, der kurz vor Weihnachten den Unfall auslöste, handelte es sich nach Berichten von Flugsicherheitsexperten um einen "uncontained engine failure": Im Triebwerk lösen sich Teile und werden aus dem Aggregat geschleudert, Ursache können ein Feuer oder eine Explosion sein. Dies hatte laut den Berichten zur Folge, dass in der Maschine mit 249 Passagieren an Bord zwei der drei Hydraulikkreisläufe beschädigt wurden.
Das austretende Hydrauliköl soll sich entzündet haben. Der Flugcomputer schaltete daraufhin automatisch in einen Modus, in dem der Pilot den Airbus ohne Computerhilfe steuern muss. Bei der Landung funktionierte aufgrund der zerstörten Hydrauliksysteme das Anti-Blockier-System nicht. Drei Reifen platzten, brannten und mussten nach Informationen der Flugsicherheits-Website avherald.com von der Flughafenfeuerwehr gelöscht werden, bevor die Passagiere aus steigen durften.
Ein Triebwerkschaden dieser Art ist äußerst selten, er kommt nur etwa einmal pro zehn Millionen Flügen vor. In Internetforen bezeichnen Piloten die Leistung ihrer Air-Berlin-Kollegen als "herausragend" und "meisterlich". Entgegen internationalen Gepflogenheiten ermittelt die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung in diesem Fall nicht. Air Berlin bestreitet einen Triebwerkbrand; das Unternehmen will sich wegen der laufenden Untersuchung nicht detailliert zum Unfallgeschehen äußern.