Trittin fodert entschiedenere Mali-Hilfe der Bundesregierung. "Ich würde von einem Außenminister gerne einmal hören, was geht, und nicht nur, was alles nicht geht". Grünen-Fraktionschef begrüßt Frankreichs Einsatz.
Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin hat die Bundesregierung zu konkreten Hilfszusagen für das krisengeschüttelte Mali gedrängt und gleichzeitig die Haltung von Außenminister Guido Westerwelle kritisiert. "Ich würde von einem Außenminister gerne einmal hören, was geht, und nicht nur, was alles nicht geht", sagte Trittin SPIEGEL ONLINE. "Deutschland sollte Anfragen seiner Partner oder der EU für Unterstützung – zum Beispiel im Bereich der Logistik oder bei der Ausbildung - konstruktiv prüfen."
Anders als die außenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Kerstin Müller, begrüßte Trittin Frankreichs Eingreifen in Mali ausdrücklich. "Frankreich hat zu Recht auf Bitten der malischen Regierung und mit Zustimmung des Sicherheitsrates eingegriffen und einen weiteren Vorstoß der Islamisten in den Süden gestoppt", sagte Trittin. "Die Bundesregierung ist jetzt gefragt, zusammen mit den internationalen Partnern zu einer multilateralen Strategie zurückzufinden, die Gesprächskanäle wieder zu öffnen und eine politische Verhandlungslösung voranzutreiben." Müller hatte den Einsatz Frankreichs als "hochriskante Aktion" und als "falschen Weg" bezeichnet.