WDR-Rundfunkratsmitglied findet ARD / ZDF Imagekampagnen überflüssig, "da die Beitragspflichtigen ohnehin keine Marktteilnehmer mit Entscheidungsbefugnis sind". Die „neue Wohnungsteuer“ sei unabhängig vom Medienkonsum verpflichtend für jedermann.
Die neue Gemeinschaftskampagne von ARD und ZDF, die mit TV-Spots, Anzeigen- und Plakatmotiven für den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk und die neue GEZ-Gebühr wirbt, stößt Im WDR-Rundfunkrat auf scharfe Kritik. Der gravierende Systemwechsel bei der Rundfunkfinanzierung erfordere in der Umstellungsphase zwar einen erhöhten Informationsbedarf, dem der öffentlich-rechtliche Rundfunk „sachgerecht und sachlich“ nachkommen sollte. Das Aufkommen an Nachfragen und Beschwerden sei „enorm“, das derzeit in Köln auflaufe, daher sei eine darauf gerichtete Informationspolitik sinnvoll, sagte das WDR-Rundfunkratsmitglied Ralf Witzel Handelsblatt Online. „Überflüssig hingegen sind Imagekampagnen, da die Beitragspflichtigen ohnehin keine Marktteilnehmer mit Entscheidungsbefugnis sind, die es als Kunden zu gewinnen gäbe“, fügte der Vize-Vorsitzende der FDP im Düsseldorfer Landtag hinzu.
Die „neue Wohnungsteuer“ sei unabhängig vom Medienkonsum ohnehin verpflichtend für jedermann, betonte Witzel. Auch gebe es durch die „vollflächige, lückenlose Erfassung keine Schwarzseher mehr, bei denen eine Werbung für mehr Beitragsehrlichkeit sinnvoll wäre“. Daher halte er Forderungen, wie des Bundes der Steuerzahler für nachvollziehbar, „die Beitragszahler umfänglich über die Marketingmaßnahmen und deren Kosten zu informieren“. Denn nur „größtmögliche Transparenz“ schaffe Vertrauen, sagte der FDP-Politiker.
Die 30-sekündigen Imagespots und die Printmotive sind bereits seit einigen Tagen zu sehen. Am Montag startete zudem eine bundesweite Plakatkampagne. Zum ersten Mal treten dabei die Aushängeschilder von ARD und ZDF gemeinsam in Erscheinung. Jeweils zwei bekannte Persönlichkeiten der Sender werben unter dem Motto "Wir sind" für die die Kernkompetenzen der gebührenfinanzierten Programme: Günther Jauch und Maybritt Illner stehen für die Polit-Talks, Tom Buhrow und Claus Kleber sollen die Nachrichtenkompetenz von ARD und ZDF unterstreichen. Am unteren Rand der Plakate wird zugleich für den neuen Rundfunkbeitrag geworben – mit dem Spruch: „Einfach. Für alle. Der neue Rundfunkbeitrag.“
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Wie nennt doch der WDR-Funktionär seine zahlungspflichtigen Untertanen? "Die Beitragspflichtigen sind ohnehin keine Marktteilnehmer mit Entscheidungsbefugnis." Die „neue Wohnungsteuer“ sei unabhängig vom Medienkonsum verpflichtend für jedermann.
Sind wir wirklich keine Menschen mit "Entscheidungsbefugnis"?
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