EU und EZB fordern mehr Tempo bei der Bankenunion. Asmussen: Bei der Bankenabwicklung sollen die Gläubiger und auch die Sparer mit Anlagen von mehr als 100.000 Euro in Zukunft zur Kasse gebeten werden.
Die Euro-Staaten sollen beim Aufbau einer Bankenunion mit gemeinsamer Aufsicht und Fonds zur Abwicklung von Banken aufs Tempo drücken, das meldet die Nachrichtenagentur Reuers. Die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank forderten nach dem informellen Treffen der EU-Finanzminister am Freitag in Dublin, die Entscheidungen über eine Bankenunion voranzutreiben. "Es ist entscheidend, dass wir rasch vorangehen und uns über alle Elemente einer Bankenunion einigen", betonte EZB-Direktor Jörg Asmussen. EU-Währungskommissar Olli Rehn und Binnenmarktkommissar Michel Barnier stießen ins gleiche Horn.
Asmussen betonte, es sei wichtig, hier zügig Klarheit zu schaffen. Bei der Bankenabwicklung sollen die Gläubiger und auch die Sparer mit Anlagen von mehr als 100.000 Euro in Zukunft zur Kasse gebeten werden. Gerade letzteres hatte die Finanzmärkte in den vergangenen Wochen schockiert, weil es schon bei der Rettung Zyperns praktiziert wurde. Diese Beteiligung an sich sei kein Problem, wenn den Investoren weltweit klar sei, dass zunächst Anleihegläubiger und erst als letztes die Sparer herangezogen würden. Barnier sagte, er werde den Vorschlag zu einem Abwicklungsfonds für die Euro-Zone im Juni präsentieren.