Zwischen 2007 und 2013 ist der Schuldenstand des Bundes um rund 300 Milliarden gestiegen. Dennoch sinkende Zinslast wegen rekordniedriger Zinsen. Sollten die Zinsen aber wieder steigen, dann hat auch Deutschland ein Problem.
Die Belastung des Bundeshaushalts durch Zinszahlungen ist seit dem Ausbruch der Finanzkrise deutlich gesunken, obwohl die Schulden deutlich gewachsen sind. Das berichtet die WirtschaftsWoche unter Berufung auf Zahlen der Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland.
Danach muss Finanzminister Wolfgang Schäuble für neue Kredite heute bis zu vier Prozentpunkte weniger zahlen als im Jahr 2007, vor Beginn der Finanzkrise. Die durchschnittliche Emissionsrendite für sechsmonatige Schatzanweisungen sank von 3,98 auf 0,01 Prozent. Auch Finanzierungsschätze mit zweijähriger Laufzeit waren für 0,08 Prozent zu verkaufen statt zu 4,07 Prozent vor sechs Jahren.
10jährige Bundesanleihen sind heute mit einer 2,8 Prozentpunkte niedrigeren Verzinsung ausgestattet. Vergangene Woche brachte die Finanzagentur gerade wieder Geldmarktpapiere über vier Milliarden Euro mit einer negativen Rendite am Kapitalmarkt unter.
In derselben Zeit – zwischen 2007 und 2013 - ist der Schuldenstand des Bundes um rund 300 Milliarden gestiegen, trotzdem ist die Zinsbelastung des Bundeshaushalts gesunken. In diesem Jahr sind für Zinszahlungen knapp 32 Milliarden Euro veranschlagt, im Jahr 2007 waren es fast acht Milliarden Euro mehr.
Auch die Bundesländer profitieren vom Zinsrückgang. So kann sich Nordrhein-Westfalen heute um 2,8 Prozentpunkte billiger finanzieren als im Jahr 2007. Bezogen auf die in diesem Jahr aufgenommenen Kredite über 22 Milliarden Euro spart das Land rechnerisch 616 Millionen Euro im Vergleich zum Jahr 2007.