Gewalteskalation: Ägyptens Regierung ruft Ausnahmezustand aus. Die Vereinten Nationen schätzen, dass es Hunderte Tote bei den Zusammenstößen zwischen Anhängern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi und den Sicherheitskräften gegeben habe.
Nach der neuerlichen Gewalteskalation in der ägyptischen Hauptstadt Kairo hat die Regierung des Landes den Ausnahmezustand ausgerufen. Dieser gelte für das gesamte Land vom heutigen Mittwoch ab 16 Uhr für einen Monat, wie die ägyptische Übergangsregierung mitteilte.
Die Vereinten Nationen schätzen, dass es Hunderte Tote bei den Zusammenstößen zwischen Anhängern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi und den Sicherheitskräften gegeben habe.
Das ägyptische Gesundheitsministerium teilte seinerseits mit, dass es bei den Zusammenstößen mindestens 95 Todesopfer und 874 Verletzte gegeben habe. Die Polizei geht seit dem Mittwochmorgen mit großer Härte gegen die Anhänger der Muslim-Bruderschaft vor und stürmte die beiden Protestlager in Kairo, die die Muslim-Brüder nach dem Sturz von Mursi errichtet hatten.
Laut örtlichen Medienberichten schießt die Militärpolizei mit scharfer Munition in die protestierende Menschenmenge. Zudem setzen die Sicherheitskräfte Tränengas ein und rückten mit gepanzerten Fahrzeugen und schweren Baumaschinen in die Protestlager ein. Überdies sollen mehrere Funktionäre der Muslim-Brüder festgenommen worden sein. Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton erklärte, sie blicke mit "großer Besorgnis" auf die Situation in Ägypten. "Konfrontation und Gewalt sind nicht der richtige Weg, um die wichtigen politischen Fragen in Ägypten zu lösen", so Ashton.
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