Webcam Egypt - via Reuters aus Kairo. Die Bilder zeigen die Unruhen auf den Straßen und regelrechte Straßenschlachten zwischen Demonstranten und Polizisten. Über neuerliche Tote und Verletzte gibt es derzeit keine Informationen. Das Video zeigt die Situation an verschiedenen Ort in Ägypten.
In Ägypten ist es am Freitag erneut zu tödlichen Zusammenstößen zwischen den Muslim-Brüdern und den Sicherheitskräften gekommen. Nach offiziellen Angaben wurden bis zum Freitagnachmittag mindestens 17 Menschen getötet. Die schwersten Unruhen gab es in der ägyptischen Hauptstadt Kairo: Nach den Freitagsgebeten kam es vor zahlreichen Moscheen in der Stadt zu Demonstrationen, die Muslim-Brüder riefen ihre Anhänger dazu auf, zu einem Platz nahe des Zentralbahnhofs von Kairo zu ziehen. Im Zentrum der Stadt kam es in der Folge zu schweren Straßenschlachten. Unterdessen kam es auch in anderen Ländern zu Demonstrationen von Muslimen, die ein Ende des Blutvergießens in Ägypten forderten: Allein in Indonesien gingen nach den Freitagsgebeten Tausende Menschen auf die Straßen.
Die Situation für Touristen auch in den ägyptischen Urlaubsregionen kann sich nach Ansicht des Vorsitzenden des Tourismusausschusses des Bundestags Klaus Brähmig (CDU) täglich ändern. Nach dem Tod eines Demonstranten in dem Badeort Hurghada sagte Brähmig der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Nun scheint die Gewalt auch in den Urlaubsregionen am Roten Meer angekommen zu sein". Wer die Berichte in den Medien verfolge, gehe in der Situation sicherlich nicht ins Reisebüro und buche Ägypten. Brähmig hatte sich bereits kurz nach der Absetzung des ägyptischen Staatspräsidenten Mohammed Mursi Anfang Juli öffentlich Sorgen über die Sicherheit deutscher Touristen in dem Land am Nil gemacht. Damit hatte er sich den Zorn der Reisebranche zugezogen, die ihm Panikmache vorwarf. Angesichts der jüngsten Entwicklung appellierte Brähmig nun an die gemeinsame Verantwortung: "Mit gegenseitigen Vorwürfen ist keinem geholfen. Wichtig allein ist die Sicherheit der Urlauber. Deshalb meine Bitte an die Veranstalter: Seien Sie großzügig, was die Möglichkeit von Umbuchungen oder Stornierungen angeht. Ich bin sicher, die Urlauber werden Kulanz nicht vergessen. Es trägt zum positiven Image der ganzen Branche bei."
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