Schiffsfonds lassen Anleger verzweifeln. Nach Angaben der Deutschen Fondsresearch sind seit Beginn der Krise vor fünf Jahren 210 Fondsschiffe in die Insolvenz gefahren. - Commerzbank besonders betroffen. Die Bank ist einer der größten Schiffsfinanzierer der Welt.
Die fortwährende Krise in der Handelsschifffahrt trifft immer mehr Anleger bis ins Mark. Das berichtet die F.A.Z. Nach Angaben der Deutschen Fondsresearch sind seit Beginn der Krise vor fünf Jahren 210 Fondsschiffe in die Insolvenz gefahren. Damit ist die Zahl der Pleiten allein seit Anfang dieses Jahres um fast 100 gestiegen.
Dies unterzeichne noch die Dramatik in einer Anlageklasse, in der das Neugeschäft inzwischen weitgehend zum Erliegen gekommen sei, heißt es. Nach Brancheneinschätzungen erwirtschaften mehr als 1000 Frachter im Besitz von Fondsgesellschaften nicht genügend Geld, um die aufgenommenen Kredite zu bedienen.
Das entspricht ungefähr einem Drittel der gesamten deutschen Handelsflotte. In vielen Fällen sind weder die leidgeprüften Anleger, noch die finanzierenden Banken, die ihrerseits schwer unter der Schiffslast leiden und zu hohen Abschreibungen gezwungen sind, bereit, neues Kapital zuzuführen. Die Zahl der Insolvenzen wird daher weiter steigen, so das Fazit.
Von den Abschreibungen dürfte besonders die Commerzbank betroffen sein. Die Bank sieht für die Schifffahrtsbranche erst in mehr als einem Jahr Licht am Ende des Tunnels. "Die Erholung in der Schiffsindustrie könnte irgendwann im zweiten Halbjahr 2014 beginnen", sagte Finanzvorstand Stephan Engels noch im Frühjahr vor Analysten. Bis dahin sei eine anhaltend hohe Risikovorsorge in der Schiffsfinanzierung zu erwarten. Derzeit lägen die Rückstellungen auf einem stabilen Niveau. Die Commerzbank ist einer der größten Schiffsfinanzierer der Welt, will dieses Geschäft aber einstellen und abwickeln.