Eine Maschine von Air India war nur 25km enfernt von MH17. Die Piloten hörten einen Funkspruch mit, nach dem die Unglücksmaschine von ukrainischen Fluglotsen die Erlaubnis bekam, die Flugroute zu ändern. Danach verschwand MH17 vom Radar.
MH17 war am Unglückstag nicht alleine über der Ostukraine unterwegs. Ein Dreamliner von India Air auf dem Weg von Neu Delhi nach Birmingham überquerte zum Zeitpunkt des Abschusses der Maschine von Malaysia Airlines ebenfalls die Rebellen-Hochburg, wie erst jetzt bekannt wurde.
Die beiden Flugzeuge waren nur 25 Kilometer voneinander entfernt, als vermutlich eine Rakete oder eine Maschinengewehr-Kanonade die Boeing 777 traf. 25km legt der Jet bei normaler Fluggeschwindigkeit in weniger als 90 Sekunden zurück.
Nur Minuten vor dem Abschuss von MH17 hörten die Piloten von Air India, wie seine Kollegen von Malaysia Airlines die Erlaubnis für ein so genanntes "direct routing" bekamen. Das bedeutet, dass das Flugzeug von der vorgesehenen Route, die im Zick-Zack-Kurs angelegt ist, direkt über ein Gebiet fliegen darf, berichtet die "Times of India"
"Die lineare Route spart Zeit und Kerosin, daher bevorzugen Piloten diese Streckenführung. Im Fall von Flug MH17 war die Erlaubnis ein fataler Fehler", schreibt die "Times of India".
"Als die Piloten des Air-India-Fluges vom Schicksal der MH17 erfuhren, waren sie geschockt. Es ist, als wenn ein Kollege neben dir von einem Scharfschützen getötet wird", wird einer der Piloten zitiert.
Ukranische Behörden halten bis heute die Fluglotsengespräche unter Verschluss. Die Gründe dafür sind unbekannt. Normalerweise werden Fluglotsengespräche bei Abstürzen zeitnah veröffentlicht. So waren die letzten Gespräche von MH370 nach drei Tagen für die Öffentlichkeit zugänglich.