Der Ölpreis ist weiter im freien Fall. Es sieht so aus, als wenn das durch die USA gedeckte und von Saudi-Arabien angeführte Kartell zerbricht. Man kann nur hoffen, dass dies Realität wird und Dubai & Co., welche bisher von den Zapfsäulen finanziert wurden, bald austrocknen. Kursziel: 30 $? - Auch die Finanzierung der ISIS könnte so ein Ende haben.
Von Commerzbank Commodity Research
Die Ölpreise sind gestern Nachmittag unter Druck geraten, nachdem ein Treffen zwischen Russland, Saudi-Arabien, Mexiko und Venezuela keine gemeinsame Linie für eine Produktionskürzung brachte.
Brent handelt am Morgen knapp über 78 USD je Barrel. WTI verlor noch deutlicher und notiert aktuell unter 74 USD je Barrel.
Dazu trug auch ein kräftiger Anstieg der Rohölvorräte in Cushing um 2,1 Mio. Barrel bei, welcher gestern nach Handelsschluss vom API berichtet wurde. Offensichtlich hatten einige Marktteilnehmer im Vorfeld der morgigen OPEC-Sitzung darauf gehofft, dass sich die OPEC und einige Nicht-OPEC-Produzenten auf ein gemeinsames Vorgehen gegen die fallenden Ölpreise einigen können.
Insbesondere Russland hatte in den Tagen vorher diese Erwartungen geschürt. Wir hatten gestern betont, dass wir die Avancen Russlands als wenig glaubwürdig erachten und sind daher vom Ausgang des gestrigen 4-Ländertreffens nicht überrascht.
Die Aussicht auf eine Produktionskürzung bei der morgigen OPEC-Sitzung ist weiterhin gering. Dies machte heute Morgen auch der saudi-arabische Ölminister al-Naimi deutlich, welcher sich in Wien gegen eine Produktionskürzung aussprach. Stattdessen sollte sich der Ölmarkt selbst stabilisieren.
Wir fühlen uns daher in unserer Ansicht bestätigt, dass sich die OPEC morgen lediglich auf eine bessere Einhaltung des gegenwärtigen Produktionsziels von 30 Mio. Barrel pro Tag verständigen wird. Eine Senkung des Produktionsziels in Richtung des Bedarfs von 29,2 Mio. Barrel pro Tag ist dagegen eher unwahrscheinlich.