Kaum bemerkt von der Öffentlichtkeit hat die CDU auf ihrem letzten Parteitag für eine Impfpflicht bei Kleinkindern votiert. - Eine Impfpflicht gab es bisher nur in der "DDR".
Westdeutsche Mediziner träumen in stillen Momenten von der DDR. Dort gab es eine Impfpflicht, der kaum einer entkam.
Nun hat sich die CDU für eine gesetzliche Impfpflicht für Kleinkinder ausgesprochen. Die Bundesregierung soll demnach Pflichtimpfungen unter anderem gegen Diphtherie, Tetanus, Kinderlähmung, Keuchhusten, Mumps, Masern, Röteln und Windpocken einführen. Die Delegierten des Bundesparteitags in Karlsruhe sprachen sich letzten Dienstag mit knapper Mehrheit für einen entsprechenden Antrag der Jungen Union aus.
„Wir begrüßen das sehr und fordern die Impfpflicht schon lange”, sagte Hermann Josef Kahl vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Bislang kann in Deutschland jeder selbst entscheiden, ob er sich oder seine Kinder schützen lässt.
Brief eines Kinderarztes aus München zur geplanten Impfpflicht:
Dr. med. Martin Hirte
Kinder- und Jugendarzt
Tal 14
80331 München
als Kinderarzt bin ich sehr besorgt wegen der Pläne der Großen Koalition, eine Impfpflicht einzuführen. Ich weiß um die Nöte der Eltern, wenn sie ihre gesunden Babys einer präventiven Maßnahme unterziehen sollen, die nicht immer frei von Nebenwirkungen ist. Da ich in meiner Praxis umfassende Impfberatungen durchführe, aber keinen Druck auf die Eltern ausübe, betreue ich relativ viele Kinder, die nicht komplett nach den STIKO-Empfehlungen “durchgeimpft” sind. Dennoch sind fast alle von mir betreuten Kinder zumindest gegen Tetaus, Diphtherie, Polio und Masern geimpft. Die Kinder von “Impfverweigerern” fallen im Übrigen durch eine außerordentlich robuste Gesundheit auf (analog wohl der geringeren Sterblichkeit ungeimpfter Kinder in Entwicklugsländern). Unser Verein “Ärzte für individuelle Impfentscheidung” (www.individuelle-impfentscheidung.de) plädiert für informierte Einwilligung und gegen Impfzwang und beruft sich dabei u.a. auf die Ottawa-Charta der UN: „Gesundheit entsteht dadurch, dass man sich um sich selbst und für andere sorgt, dass man in die Lage versetzt ist, selber Entscheidungen zu fällen und eine Kontrolle über die eigenen Lebensumstände auszuüben, sowie dadurch, dass die Gesellschaft, in der man lebt, Bedingungen herstellt, die all ihren Bürgern Gesundheit ermöglichen“. Wir sind k e i n e Impfgeger. Wir möchten aber auch öffentlich über die geplante Impfpflicht informieren und dagegen argumentieren.