Im Abgreifen bei den deutschen Steuerdrohnen kommt viel Phantasie auf. Ein Forschungsinstitut fordert nun die Tabakmaut zur Sanierung der Krankenkassen.
Angesichts der Folgekosten des Rauchens von 25,4 Milliarden Euro jährlich für das Gesundheitssystem und steigender Krankenkassenbeiträge fordert das Institut für Gesundheitssystem-Entwicklung, eine Sonderabgabe für Raucher einzuführen. „Raucher sollten in Zukunft auf jede Packung oder Zigarette einen Zuschlag zahlen, der direkt in den Gesundheitsfonds fließt und so die vom Rauchen verursachten Kosten refinanziert“, erläutert Institutsleiter Albrecht Kloepfer den Vorschlag gegenüber dem Handelsblatt (Dienstagausgabe).
Das sei besser als immer neue Tabaksteuererhöhungen. Denn diese würden nur zum Stopfen allgemeiner Haushaltslöcher verbraucht. „Dagegen handelt es sich bei der Abgabe um eine Art Maut für das Rauchen ganz ähnlich wie die Lkw-Maut oder eine Pkw-Maut. Die Nutzer tragen mit ihrer Abgabe die durch die Nutzung, also das Autofahren oder das Rauchen, entstehenden Kosten selbst“, sagt Kloepfer.
Um alle direkten Folgekosten von der Krankenbehandlung über Rehabilitation bis zur Pflege zu decken, müsste der Preis einer Packung mit 19 Markenzigaretten von derzeit fünf Euro auf 7,80 Euro steigen. Sollen auch indirekte Kosten wie Arbeitsausfall und Produktivitätsverluste finanziert werden, wären es 11,30 Euro. Das scheint viel, doch in Großbritannien kostet die Durchschnittspackung umgerechnet bereits 8,10 Euro, in Norwegen sogar 11,80 Euro.