Der Druck der Politik auf die EZB wirkt offenbar. Direktoriumsmitglied Benoit Coeuré plädiert für Abschaffung des 500-Euro-Scheins. "Uns wird gesagt, dass der Schein zunehmend kriminellen Geschäften dient."
Das EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeuré hat sich für die Abschaffung des 500-Euro-Scheins ausgesprochen. "Ich persönlich sage: Wir haben heute weniger Gründe als bei Einführung des Euros, den 500-Euro-Schein beizubehalten, weil der elektronische Zahlungsverkehr heute viel wichtiger ist", sagte Coeuré der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe).
"Uns wird gesagt, dass der Schein zunehmend kriminellen Geschäften dient. Deshalb glaube ich, dass der 500-Euro-Schein letztendlich abgeschafft wird, aber das muss auf bedachte Weise geschehen", sagte der Franzose.
Die Entscheidung, den Schein abzuschaffen, obliege jedoch dem Rat der EZB, nicht ihm allein. "Wir wissen von den zuständigen Behörden, dass der 500-Euro-Schein zunehmend genutzt wird, um Terrorismus zu finanzieren und Geld zu waschen. Diese Warnung nehmen wir im EZB-Rat sehr ernst", sagte Coeuré.
Dies bedeute jedoch nicht, dass die EZB Bargeld generell abschaffen wolle. "Bargeld ist elementar für unser tägliches Leben. Selbst wenn also der 500-Euro-Schein nicht mehr existiert, werden die Bürger weiter alle anderen Scheine nutzen können", sagte das EZB-Direktoriumsmitglied.