Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, warnt die Ampel-Regierung im Zusammenhang mit der Krise der Autoindustrie vor einer drohenden Deindustrialisierung. "Es gibt kein Erkenntnisproblem mehr - jetzt muss gehandelt werden", sagte Müller der "Bild am Sonntag". Die Automobilindustrie und viele andere Industrien in Deutschland stünden vor massiven Herausforderungen, die das Land als Industriestandort in Gefahr bringen könnten. Müller beklagte: "Wir sehen eine Litanei von Gipfeln und Beratungen, aber keine konkreten Schritte." Müller forderte von der Bundesregierung konkrete Handlungen statt weiterer Gipfeltreffen und Beratungsrunden: "Die Unternehmen brauchen jetzt politische Unterstützung, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu sichern."
Besonders alarmierend sei, dass nur noch ein Prozent der Unternehmen plane, ihre Investitionen in Deutschland zu erhöhen. Laut Müller ein deutliches Signal dafür, dass Produktions- und Investitionsentscheidungen zunehmend gegen Deutschland ausfielen. "Die Welt wartet nicht auf uns", warnte die VDA-Präsidentin und hob die dringende Notwendigkeit hervor, dass die deutsche Politik endlich ins Handeln kommt. Müller zeigte sich alarmiert, dass eine drohende Deindustrialisierung nicht nur die Autoindustrie, sondern auch regionale Handwerksbetriebe und den Mittelstand schwer belasten könnte. "Wenn Werke infrage stehen, ist das ganze System in den betroffenen Regionen gefährdet", sagte sie und ergänzte, dass dieser Verlust nicht nur auf die Industrie beschränkt bleibe, sondern auch lokale Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Stabilität der Regionen gefährde. Sie schilderte die dramatische Lage vieler Mittelständler, die die VDA täglich um Unterstützung bitten und verzweifelt auf politische Maßnahmen warten.
Foto: Autoproduktion (Archiv), über dts Nachrichtenagentur