Rüstungsaktien schießen in die Höhe. Wie weit kann die Rallye gehen? Was ist los bei Gold und Silber? Crasht der Euro wegen Trump? KI-Aktien. Themen in unserem Live Call heute 14:30 Uhr.
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Die Rüstungsrally
Die Dramatik muss niemandem mehr erklärt werden. In immer mehr Regionen der Welt lösen Waffen die Diplomatie ab. Drittstaaten der westlichen Hemisphäre überwiesen der Ukraine bereits Steuergelder in einem Umfang, welcher der Jahreswirtschaftsleistung ganzer Staaten entspricht.
Allein die in Deutschland amtierende Regierung hat sich Waffenlieferungen für den Krieg in der Ukraine bereits mehr als 200 Milliarden Euro kosten lassen. Politiker wie Strack-Zimmermann werden nicht müde, Steuergelder weiterhin aus Deutschland in die Ukraine umzuleiten.
Der Ukrainekrieg ist nur ein Beispiel. Der Krieg Israel gegen den Iran ein weiteres. Allein bei der sogenannten Militäroperation Irans im April 2024 gegen Ziele in Israel wurden mehr als 300 Drohnen und Raketen eingesetzt. Der Krieg weitete sich seither mit Angriffen aus dem Libanon, dem Gaza-Streifen und dem Jemen um weitere Staaten aus.
Ein teurer Krieg: Der Chef der israelischen Zentralbank, Amir Yaron, bezifferte die Kriegskosten bis Ende 2025 auf mehr als 66 Milliarden US-Dollar. Dies war noch vor der Bodenoffensive im Süd-Libanon und dem zweit . Durch den (Irr)glauben an ewigen Frieden wurden die einstmals vereinbarten Ziele für die Verteidigungs-Budgets im NATO-Bündnis über viele Jahre außer Acht gelassen. Frei nach dem Motto:
"Krieg war eine Erscheinung vergangener Jahrhunderte."
Die Folgen sind heute schwer beherrschbar: Es fehlt an Waffen und Munition aller Art. Die Waffenschmieden dieser Welt sehen sich einer strategischen Neu-Ausrichtung gegenüber. Es muss nach dem Willen der Akteure nun alles schnell gehen.
Wohin die Reise geht, zeigt Anlegern eindrucksvoll die deutsche Rüstungsschmiede Rheinmetall (WKN 703000).
Rheinmetall mit Kursvervierfachung
Mehr als vervierfachen konnten Anleger ihr Investment mit den Aktien des Waffen- und Munitionsfabrikanten aus Düsseldorf. CEO Armin Papperger (61) kann im elften Jahr als CEO bei Rheinmetall einen Auftrag nach dem anderen verkünden.
Auch in Summe, strategisch gesehen, läuft es: Papperger beziffert, dass etwa 30 bis 40 Milliarden Euro des sog. "Sondervermögens" der Bundesregierung direkt in das Unternehmen mit seinen 30.000 Beschäftigten fließen werden. Genauer: in Flugabwehr, LKW-Produktion, Munition und in die Teilnahme am F35-Kampfflugzeug-Programm des US-Rüstungsunternehmens Lockheed Martin (WKN 894648).
Rheinmetall steht quasi im Zentrum des Sturms. Das Unternehmen lieferte schon rund 200 Gefechtsfahrzeuge an die Ukraine. All das ist erst der Anfang. Es muss weiteres Geld in die Rüstung fließen, ansonsten sei die Zeitenwende in 2026 beendet und kein Geld mehr zu deren Unterhalt vorhanden, mahnt Papperger an.
Die Börse honorierte die neue Agilität am Rhein mit ansehnlichen Kurszuwächsen. Seit Beginn des Ukrainekrieges schoss der Kurs um fast 400 Prozent 'gen Norden.
Damit "überrollte" die Performance von Rheinmetall diejenige anderer Rüstungsunternehmen: Mit der Münchener Hensold (WKN HAG000), einer ehemaligen Abspaltung von Airbus, verdienten Anleger 100 Prozent. Die französische Thales (WKN 850842) brachte Investoren 80 Prozent und mit der britischen BAE Systems (WKN 866131) waren 110 Prozent zu verdienen.
Einen Seitenblick wert: Northrop Grumman
Eine Möglichkeit, breit diversifiziert in Rüstung zu investieren, bietet Northrop Grumman (WKN 851915). Die Amerikaner mit Hauptsitz in Virginia decken von Luftfahrt, Elektrotechnik über IT-Systeme bis zum Schiffbau eine breite Palette an Lösungen für staatliche und private Kunden ab.
Northrop Grumman fertigt überdies sogar Interkontinental-Raketen für das Atom-Arsenal der USA und ist mit 101.000 Mitarbeitern in 550 Niederlassungen sowohl in allen US-Bundesstaaten als auch in mehr als 25 Ländern präsent. Zirka 80 Prozent der Umsätze werden mit der US-Regierung bzw. den US-Streitkräften erzielt.
Zu den wichtigsten Produkten zählen der Tarnkappenbomber B-2 Spriti und B-21 Raider sowie das Kampfflugzeug F-14 und die unbemannte Drohne RQ-4A Global Hawk.
Die Aktie bietet einen durchaus fairen Einstieg. Auf Basis der Gewinnschätzungen für die kommenden 12 Monate bezahlen Anleger Northrop Grumman mit dem 18-fachen Gewinn. Der Analystenkonsens rechnet für das kommende Jahr mit einem Gewinnwachstum von elf Prozent. Bis 2027 soll der Gewinn des Rüstungsgiganten den Prognosen zufolge um rund 30 Prozent zulegen.
Das im S&P 500 gelistete Unternehmen bringt 74 Milliarden US-Dollar auf die Waagschale und schüttet jährlich gut die Hälfte des Gewinnes in Form einer quartalsweise ausgezahlten Dividende an seine Anteilseigner aus (aktuelle Dividendenrendite: 1,6%).
Stichwort Anteilseigner: 82 Prozent aller Northrop Grumman-Aktien befinden sich im Besitz institutioneller Investoren.
"Kriegs-Rohstoffe"
Kriege sind zugleich Katalysatoren für neue Kooperationen und Allianzen, aber auch Abschottung und Abgrenzung. Das Jahrhundert-Reich China beispielsweise möchte (muss) zwar die Welt mit Überkapazitäten seiner staatlich subventionierten E-Auto-Produktion fluten.
Im wirtschaftlich sehr viel bedeutenderen Bereich der Seltenen Erden verhängten die Chinesen vor geraumer Zeit hingegen gleich mehrere Exportstopps. Seltene Erden umfassen Stoffe wie Cer, Erbium, Europium, Homium, Neodym sowie das in Leuchtmitteln, Katalysatoren und Legierungen verwendete Lanthan - insgesamt 17 zumeist unersetzliche Elemente.
Viele Preise gingen daraufhin steil nach oben.
Ein Kriegsgewinner namens Antimon
Neben den Seltenen Erden erlebt auch das Halbmetall Antimon einen Aufschwung. Kostete die Tonne Antimon Anfang 2023 noch etwa 15.000 US-Dollar, so wurden an den Rohstoffbörsen zuletzt weit über 30.000 US-Dollar bezahlt.
Anleger strichen binnen 18 Monaten 100 Prozent Gewinn ein. Tendenz weiter steigend. Das Interessante: Antimon zählt zwar chemisch betrachtet nicht zu den Seltenen Erden, übertrifft aber in Sachen Verknappung vielfach manch Seltene-Erden-Element und (!) findet Einsatz in der nach Ressourcen geradezu hungernden Rüstungsindustrie.
Das silbergraue seltene Halbmetall ähnelt dem Arsen und kommt als strategischer Rohstoff unter anderem in Zinn- und Blei-Legierungen sowie bei der Produktion von Panzerungen zum Einsatz, ebenso bei der Produktion von Nachtsichtgeräten.
Überall wird Antimon beigemischt. Die Einsatzgebiete reichen aber noch weit darüber hinaus, bis in die Solarindustrie und den Nuklearbereich.
Der Weckruf für Europa - und den Investoren
Kein Wunder, dass China als weltgrößter Produzent vor wenigen Monaten Antimon auf die Liste von Rohstoffen mit beschränkter Ausfuhr gesetzt hat.
Seit dem 15. September benötigen Unternehmen eine Exportlizenz. Das Kontrollbedürfnis des chinesischen Handelsministeriums könnte eine Vorstufe zu einem vollständigen Exportverbot sein.
Dazu muss man wissen: China kommt nicht nur auf einen Marktanteil bei Antimon von 70 bis 80 Prozent. Die Chinesen sitzen auf geologischen Reserven von geschätzt 480.000 Tonnen.
Des einen Überschuss ist des anderen Mangel: Sowohl die EU als auch die USA fügten Antimon ihren Listen kritischer Elemente hinzu, welche nicht nur für die wirtschaftliche, sondern die nationale Sicherheit wichtig sind.
Das bedeutet: Man benötigt Antimon, hat es aber nicht in ausreichendem Maße verfügbar. Eine heikle Situation von politischer Tragweite ist entstanden.
Military Metals
Investoren bieten sich gegenwärtig interessante Möglichkeiten, von der politisch pikanten Situation zu profitieren. Neben Unternehmen wie Perpetua Resources (WKN A2QPVU) und United States Antimony (WKN 868547) sticht strategisch vor allem Military Metals (WKN A40M9H) mit spannenden Projekten hervor.
Das noch junge Unternehmen könnte an einem rasch an Wert gewinnenden Markt mit große Chancen haben, ist aber gleichzeitig extrem spekulativ. Bei kleinen Explorern kann immer der Totalverlust drohen, Vorsicht ist also geboten.
Mit zwei strategisch enorm wichtigen Übernahmen in den letzten Monaten hat sich Military Metals mit einem Schlag in den Fokus des wirtschaftlichen und politischen Interesses gespült.
So gab das Unternehmen im Sommer die Übernahme der einst größten produzierenden Antimon-Mine Kanadas mit dem Namen West Gore bekannt. Das Gelände in Neufundland erstreckt sich über 585 Hektar (ca. 820 Fussballfelder) und beherbergt auch heute noch geschätzte Rohstoffe an vermutlich 2.500 Unzen Gold und nicht weniger als 570 Tonnen Antimon.
Beim aktuellen Marktpreis von Antimon von ca. 36.000 Dollar/Tonne dürfte somit allein bei West Gore rund 34 Mio. US-Dollar an Wertschöpfungspotenzial im Boden liegen. Eigentlich unglaublich, wenn man bedenkt, dass Military Metals für die Übernahme des Projekts nur lächerliche 85.000 Dollar bezahlen mußte!
Projekt in der Slowakei – Antimon-Förderung in der EU
Außerdem wartete das Unternehmen Ende Oktober mit einer weiteren starken Übernahme auf. In der Slowakei kaufte Military Metals drei weitere ehemals produzierende Minen: zwei Antimon- und ein Zink-Vorkommen.
Die Grundstücke mit den Namen Trojarova, Tienessgrund und Medvedi kosteten rund 5,6 Mio. kanadische Dollar, die über die Ausgabe neuer Aktien bezahlt werden sollen.
Gerade Trojarova dürfte so etwas wie der Game Changer für Military Metals sein. Basierend auf einem Mindestgehalt von 1% Antimon befinden sich bei Trojarova noch nkapp 2.500.000 Tonnen Antimon mit einem Durchschnittsgrad von 2,47% im Boden – umgerechnet 61.000 Tonnen reines Antimon.
Bezogen auf den bereits angesprochenen Marktpreis pro Tonne von 34.000 USD sprechen wir also allein bei Trojarova über ein Vorkommen im Wert von mehr als 2 Milliarden Dollar.
Die Übernahme innerhalb der EU wird umso interessanter und wichtiger, wenn man sie im Rahmen der aktuellen EU-Verordnung zu Kritischen Rohstoffen (Critical Raw Materials Act) betrachtet. Denn nichts ist in der Europäischen Union aktuell wichtiger (und wird hoffentlich mehr gefördert) als Projekte, die die Abhängigkeit von China sicherstellen.
Mit Standbeinen in Nordamerika und Europa hat sich Military Metals nicht nur geographisch unabhängig gemacht, sondern beantwortet auch die Frage, wie der Westen zukünftig seinen Hunger auf Seltene Erden stillen kann, ohne dabei vom Osten erpresst werden zu können.
Wichtiger Hinweis: die im Artikel vorgestellten Aktien sind keine Kaufempfehlungen sondern dienen lediglich der Information. Bei Finanztransaktionen jeglicher Art wenden Sie sich bitte an ihren Bankberater oder zertifizierten Vermögensberater.