Für den US-Präsidenten Donald Trump steht demnächst ein Marathon von sehr wichtigen Verhandlungen an, welche die Aktien- und Rohstoffmärkte nachhaltig beeinflussen werden - was neue Chancen, aber auch Risiken eröffnen könnte.
Von Andreas Männicke
Durch die nun verordnete Pause bei den Zollerhöhungen für viele Länder mit Ausnahme von China, wird Trump nun viele bilaterale Gespräche führen und mit jedem Land einen „Zolldeal“ heraushandeln. Auch mit China signalisiert Trump Gesprächsbereitschaft. Elektronikprodukte wie Smartphones und Computer hat Trump schon von den Zöllen für China ausgenommen. Dies dürfte Aktien wie Nvidia und Apple entgegenkommen.
Kommt nach dem Handelskrieg mit China ein Irankrieg?
Trump muss neben den bilateralen Zollverhandlungen aber weitere geopolitisch bedeutsame Verhandlungen führen und zwar zeitgleich mit Russland zur Beendigung des Ukrainekrieges, aber nun auch mit dem Iran wegen eines neuen Atomabkommens, das den Iran verbieten soll, eine Atombombe jemals herzustellen. Wenn diese Gespräche nicht zum Erfolg führen, will Trump alle Atomanlagen zusammen mit Israel bombardieren lassen. In diesem Fall würden die Ölpreise wieder ebenso stark ansteigen, die zuletzt ganz im Sinne von Trump wegen Rezessionsängsten stark gefallen waren. Es besteht also sowohl beim Ukrainekriege als auch im Fall noch erhebliches Eskalationspotential.
Gute Chance für geübte Trader mit vielen neuen Trading-Möglichkeiten
Der „sichere Hafen“ blieb Gold mit einem neuen Allzeit-Hoch von 3237 USD/Unze. Aber auch Silber stieg am Freitag wieder stark um 3,2% auf über 32,1 USD/Unze an. Damit stieg Gold in 1 Jahr schon um 37%, Silber aber nur um 12%. Silber hat also Aufholpotenzial.
Für den geübten Anleger bedeuten die Crash-Tage jetzt erhebliche Trading-Chancen im kurzfristigen Bereich. Auch Aktien wie Nvidia und Apple kommen nun wieder nach dem Aussetzen der Zölle für Elektroprodukte ins Gespräch. So konnte der geübte Trader auch die starken Rebounds ab dem 10. April auf der Longseite handeln, aber auch Optionen auf den VIX- Index (Volatilitäts-Index) auf den S&P-Index kaufen, denn der stieg in kurzer Zeit vom 3. bis 7. April von 20 auf 50, jetzt korrigiert auf 37. Solche starken Kursausschläge gab es zuletzt beim Corona-Crash im März 2020.
Da solche Paniktage nur kurzfristiger Natur sind, kann man bei VIX-Index jetzt ehr short gehen. Zudem boten sich sehr gute Chancen, wenn man auf einen steigenden Euro zum US-Dollar gesetzt hätte. Der schwache US-Dollar dürfte sich jetzt aber wieder etwas erholen. Auch könnten nun außer Gold auch wieder die Kryptomärkte gefragt sein, wenn es Tendenzen gibt, dass die FED die Zinsen sinken wird.
Da die Anleiherenditen in den USA zuletzt stark gestiegen sind und der US-Dollar zuvor sehr schwach war, könnten sich jetzt auch wieder Anlagen in US-Staatspapieren lohnen. Durch Beachtung von Stopp-loss Marken hätte jetzt jeder Anleger viel Cash aufbauen können. Der normale, nicht professionelle Anleger sollte jetzt lieber die Füße still halten und in Cash gehen bzw. bleiben. Denn im Moment sollte der normale Anleger jetzt hohe Cash-Positionen haben oder aufbauen. Gold bleibt weiterhin eine gute Anlage, aber auch Kryptowährungen könnten wieder kommen.
Gute Outperformance-Chancen in Osteuropa
Von den meisten Anlegern völlig außer Acht gelassen werden aber auch die großen Chancen, die sich nach der Korrektur an den Börsen aus Osteuropa ergeben. Viele Börsen aus Osteuropa blieben relativ stabil und hatten kaum Kursverlusten wie so manche Börsen aus Südosteuropa (dem Balkan) oder dem Baltikum. Die Börse aus Warschau, Budapest und Tschechien korrigierte vor allem vom 4. und 7. April zwar auch kräftig, aber sie blieben dennoch klare Outperformer zum DAX und den US-Börsen-Indices.
So stieg der PTX-Index für Aktien aus Polen trotz der scharfen Korrektur bis 11. April seit Jahresbeginn in Euro noch mit 15% im Plus (in USD sogar mit 26%), der CTX-Index für Aktien aus Tschechien in Euro noch mit 13,5% und der HTX-Index für Aktien aus Ungarn noch mit 9,5%. Der CECE-Index für Aktien aus Polen, Tschechen und Ungarn stieg noch um 11,2%. Am besten schnitt aber weiterhin der UTX-Index für Aktien aus der Ukraine mit einem Plus von 61% seit Jahresbeginn ab (=Trump-Trade 2.0).
Dagegen schaffte der DAX bis 11. April nur ein knappes Plus von 1,7%% bei einem Indexstand von 20.374 Indexpunkten. Alle US-Indices befinden sich aber nach wie vor kräftig im Minus wie der Dow Jones Industrial Index mit minus 5,14% der S&P-Index mit minus 8,61% und der NASDAQ Comp.-Index mit minus 13,26%. Aber auch der Euro Stoxx 50 Index ist noch mit 2,3% im Minus und auch der japanischen Nikkei 225 Index mit sogar 14,6%. Eine klabessererere Outperformance der Osteuropa-Börsen ist kaum darstellbar.
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