In den USA hat die Heimatschutzbehörde 84000 Webseiten gesperrt, obwohl sie nichts mit Kinderpornographie zu tun haben. Betroffen private und geschäftliche Internetseiten.- Eine der größten Online-Razzien in der US-Geschichte.
US-Kinderpornojäger haben im Kampf gegen Pädophile zu einem bisher noch nie dagewesen Rundumschlag im Internet ausgeholt. Unter dem Deckmantel der angeblichen Sperrung von Seiten mit kinderpornographischem Inhalt wurden gleich 84000 harmlose Seiten gesperrt, die nicht im Enferntsten mit dem Delikt zu tun haben.
In einer der größten Online-Razzien in der US-Geschichte mit dem Namen "Operation Protect Our Children" gelang den Behörden zwar angeblich ein Schlag gegen die Verbreitung illegaler Inhalte. Doch es traf auch Tausende unbescholtene Betreiber von Webseiten, die keinerlei pornografisches Material im Internet anbieten. Über diesen Skandal schweigen sich die verantwortlichen Organisationen allerdings bisher bisher aus.
Derzeit ziehen US-Behörden wie die Homeland Security oder der Grenzschutz einzelnen Online-Präsenzen bereits regelmäßig den Stecker - so etwa im Kampf gegen Filesharer und Internet-Piraten. Von ihrer jüngsten Amtshandlung waren jedoch rund 84000 Seiten betroffen, die nicht mit Kinderpornografie in Zusammenhang gebracht werden können.
Ganze zehn Web-Domains mit einschlägigem Material hat das US-Heimatschutzministerium in Zusammenarbeit mit dem Justizministerium laut eigener Mitteilung beschlagnahmt. Ein deutlicher Hinweis auf die Sperre prangte in den vergangenen Tagen jedoch auch von den 84000 Seiten ihrer irrtümlich beschuldigten Betreiber, worüber die Behörden bisher kein Wort verloren. Betroffen von dieser einmaligen Zensuraktion in den USA waren hauptsächlich private Nutzer und kleine Firmen.