Biokraftstoff ist klimapolitischer Unfug. Wegen der geringen Energieproduktivität pro Fläche bringe Biosprit „nur begrenzte Einsparungen bei den Klimaemissionen“.
Die Bundesregierung sollte aus ökologischen Gründen die Beimischungsquote von Bioethanol zu Benzin abschaffen. Zu diesem Ergebnis kommt das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). Wegen der geringen Energieproduktivität pro Fläche bringe Biosprit „nur begrenzte Einsparungen bei den Klimaemissionen“, heißt es in dem gerade abgeschlossenen Bericht des TAB, der der WirtschaftsWoche vorliegt.
Deutlich effizienter seien dagegen Strom und Wärme aus Biomasse, etwa auf Basis von Festbrennstoffen oder Biogas. Hier sieht das TAB „die besseren Einsparpotenziale bei den Treibhausgasemissionen“. Wenn der Bund auf eine möglichst hohe Energieproduktivität pro Fläche aus ist und Treibhausgase vermeiden will, muss die Konsequenz laut TAB eine „stufenweise Zurücknahme der Biokraftstoffquote bis zu ihrer völligen Abschaffung sein“.
Dem Bericht zufolge beansprucht die Biospritproduktion außerdem zunehmend Ackerland, das für die Produktion von Nahrungsmitteln gebraucht wird. Der Kampf um die Scholle treibt die Bodenpreise hoch und verteuert die Lebensmittel. Zumindest hier will Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) einlenken. Das Bundesumweltministerium möchte „die Nachhaltigkeitskriterien so ausweiten, dass es künftig zu keiner Verdrängung von Nahrungspflanzen kommt“, sagt seine Staatssekretärin Ursula Heinen der WirtschaftsWoche.