Bundesbankpräsident Weidmann lehnt "weiche Umschuldung" in Sachen Griechenland ab. - Allerdings: Ein Ende des Kaufprogramms für Anleihen finanzschwacher Euroländer stellt Weidmann nicht in Aussicht.
Die Bundesbank hat ihre Ablehnung einer „weichen Umschuldung" durch die Verlängerung der Laufzeiten griechischer Anleihen bekräftigt. Das sei eine zentrale Frage der Geldpolitik, sagte der neue Bundesbankpräsident Jens Weidmann im FAZ-Interview, dem ersten seit seinem Amtsantritt Anfang Mai.
„Grundsätzlich dürfen die Folgen finanzpolitischer Fehler nicht auf die Notenbanken abgewälzt werden. Letztlich liefe dies auf eine Monetisierung von Staatschulden hinaus", sagte Weidmann. Die Bundesbank spreche sich allerdings nicht per se gegen eine Umschuldung und schon gar nicht gegen eine Beteiligung der privaten Gläubiger aus.
Eine Umschuldung werde es geben, sofern ein Land sich entscheiden sollte, seine Schulden nicht mehr zu bedienen, oder sich weigert, ein vereinbartes Anpassungsprogramm umzusetzen. Ein Ende des Kaufprogramms für Anleihen finanzschwacher Euroländer stellt Weidmann nicht in Aussicht. Aber das Programm ruhe. „Der EZB-Rat ist sich einig, dass das Programm befristet ist, diskutiert wird nur über den richtigen Zeitpunkt des Ausstiegs."