"Experten" weisen Kritik der Klimaskeptiker zurück. „Der Weltklimarat (IPCC) hat in einem nahezu zwanzigjährigen Indizienprozess gezeigt, dass es den Klimawandel gibt und dass er hauptsächlich vom Menschen verursacht wird."
Zwei führende deutsche Wissenschaftler haben die Ansichten sogenannter Klimaskeptiker vehement als falsch zurückgewiesen. „Der Weltklimarat (IPCC) hat in einem nahezu zwanzigjährigen Indizienprozess gezeigt, dass es den Klimawandel gibt und dass er hauptsächlich vom Menschen verursacht wird. Selbst klimaskeptische Wissenschaftler aus den USA haben das Indizienurteil des IPCC kürzlich nochmals überprüft und bestätigt. Am vom Menschen verursachten Klimawandel gibt es also keinen vernünftigen Zweifel“, schreiben Ottmar Edenhofer und Robert Marschinski in der ZEIT. Edenhofer ist Chefökonom am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor an der TU Berlin. Marschinski ist leitender Wissenschaftler am Potsdam-Institut.
Die Experten kritisieren auch das Lager der Klimafolgenskeptiker, die davon ausgehen, dass die Folgen der Erderwärmung gar nicht so schlimm seien. „Die Folgenskeptiker berufen sich auf die durchschnittlichen Schäden und vernachlässigen die Möglichkeit eines Worst-Case-Szenarios. Dies wäre jedoch so, als würde man die Höhe der Deiche an der Durchschnittshöhe von Fluten orientieren und nicht an der maximalen Höhe der Fluten“, schreiben Edenhofer und Marschinski.
Nur eine Gruppe von Zweiflern nehmen die Wissenschaftler ernst, die Klimapolitikskeptiker: Diese Gruppe findet eine ambitionierte Verminderung von Emissionen zwar vernünftig, hält sie jedoch für nicht durchsetzbar. „Der Zweifel an der Möglichkeit einer globalen Kooperation ist begründet. Tatsächlich haben die letzten Klimakonferenzen kein ambitioniertes Abkommen hervorgebracht, und auch die gegenwärtig laufende Konferenz in Durban wird dies wohl nicht tun. Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, die Bereitschaft zur Kooperation zu erhöhen, zum Beispiel indem eine Koalition der Willigen nicht nur über die Vermeidung von Emissionen verhandelt, sondern auch über Forschungsprojekte etwa zur Energiespeicherung – die auch jenseits des Klimaschutzes sinnvoll sind“, schreiben Edenhofer und Marschinski.