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Bosch: Griechenland raus EU und Euro

Bosch-Chef fordert Griechenlands Ausstieg aus EU und Euro. Fehrenbach: Griechisches System "marode" und "untragbare Belastung". - Falls die Griechen EU und Euro nicht freiwillig verließen, müsse die Gemeinschaft ihre Gesetze ändern und sie ausschließen.

 

Bosch-Chef Franz Fehrenbach fordert Griechenland zum Austritt aus der Europäischen Union und dem Euro-Raum auf. Das griechische System sei "marode und in einer Solidargemeinschaft eine untragbare Belastung", sagte Fehrenbach in einem Interview des manager magazins (Erscheinungstermin: 17. Februar). Falls die Griechen EU und Euro nicht freiwillig verließen, müsse die Gemeinschaft ihre Gesetze ändern und sie ausschließen. Bislang sehen die EU-Verträge den Ausschluss eines Mitgliedslandes nicht vor. Auch die Mehrheit der deutschen Führungskräfte verliert die Geduld mit Athen. Laut einer Umfrage des manager magazins unter mehr als 300 Entscheidern wollen 57 Prozent der Manager, dass Griechenland die Drachme wieder einführt.

Bosch-Chef Fehrenbach erläuterte in dem Interview, eine gemeinsame Währung funktioniere auf Dauer nur dann, wenn es eine gemeinsame Steuer-, Haushalts- und Wirtschaftspolitik gebe. Die wirtschaftlich schwächeren Länder müssten dabei zunächst außen vor bleiben. "Wir kommen um ein Europa der zwei Geschwindigkeiten nicht herum", sagte der Chef des weltweit größten Automobilzulieferers. Er wollte sich zwar nicht festlegen, welche Länder dem Kern angehören sollten. Klar sei aber: "Wir dürfen Deutschland nicht überfordern."

Einem Land wie Griechenland solle die EU den Austritt mit einer Strukturhilfe erleichtern, schlug Fehrenbach weiter vor. Nach der fälligen Abwertung der Drachme wäre das Land vielleicht wieder wettbewerbsfähig. Derzeit habe "dieser Staat mit Phantomrentnern und reichen Nichtsteuerzahlern, ein Staat ohne funktionierende Verwaltung", in der Europäischen Union nichts zu suchen.

Das griechische Parlament hatte in der Nacht zum Montag einem Sparpaket zugestimmt, das Voraussetzung für weitere Finanzspritzen in Höhe von rund 130 Milliarden Euro ist. Heute Abend wollen die Euro-Finanzminister über das Hilfspaket beraten.

Damit geht die Diskussion über die Frage, wer im Euro bleiben soll weiter. Ende Januar brachte als erster Chef eines Dax-Konzerns  Linde-Chef Wolfgang Reitzle einen möglichen Austritt Deutschlands aus dem Euro-Raum ins Gespräch. Er glaube zwar, dass die Rettung des Euro gelingen könne, aber er sei "nicht der Meinung, dass der Euro um jeden Preis gerettet werden muss", sagt Reitzle in einem Interview mit dem Hamburger Nachrichten- Magazin "Der Spiegel".

Der Linde-Chef fürchtet, dass der Reformwille in den Krisenländern nachlasse, wenn die EZB eingreife. Und "wenn es nicht gelingt, die Krisenländer zu disziplinieren, muss Deutschland austreten". Dies würde zu einer Aufwertung "der D-Mark, des Euro-Nord, oder welche Währung wir dann auch hätten, führen." - Allerdings könne Deutschland damit leben.

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