Erste große Solarfirma meldet nach Förderkürzung Insolvenz an. Gelsenkirchener Unternehmen Scheuten Solar ist zahlungsunfähig.
Die Pleitewelle in der Solarbranche setzt sich fort. Als erstes größeres Unternehmen nach der angekündigten Förderkürzung für Sonnenstrom hat der Gelsenkirchener Modulhersteller Scheuten Solar nach Informationen der Onlineausgabe des manager magazins Insolvenz angemeldet. Die aus Shell Solar hervorgegangene Firma leidet unter dem Preisverfall in der Branche. Damit steht die bereits von 450 auf 233 Beschäftigte reduzierte Belegschaft vor einer unsicheren Zukunft.
Das Unternehmen hatte zuletzt einen Verlust von elf Millionen Euro gemeldet und Stellenstreichungen angekündigt. Vorstandschef Hans Willemsen nannte den Wettbewerbsdruck mit chinesischen Billiganbietern "extrem". Die Preise seien in den vergangenen 18 Monaten um 50 Prozent gefallen. Einen direkten Bezug zu den deutschen Förderkürzungen stellte das Unternehmen nicht her. Der wichtigste Markt von Scheuten sei aber Europa, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters gegenüber manager magazin Online.
In Gelsenkirchen sind nun insgesamt vier Tochtergesellschaften im Insolvenzverfahren. Sie sind vor dem Amtsgericht Essen eröffnet worden. Die niederländische Mutter von Scheuten ist nicht betroffen.