Ökonomen warnen vor Konjunktureinbruch bei Krieg gegen den Iran. „Eskaliert die Lage zwischen Israel und Iran, dürften diese jüngsten Verbesserungen schnell wieder verpuffen und die Krise im Euroraum wieder an Schärfe gewinnen“.
Ähnlich äußerte sich der Konjunkturchef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Ferdinand Fichtner. „In der jetzige! n Situation dürfte ein Krieg im Nahen Osten besonders schädlich für die Konjunktur sein“, sagte Fichtner Handelsblatt Online. Zumal es gerade gelungen sei auch durch die massiven Interventionen der Europäischen Zentralbank (EZB) die Nervosität an den europäischen Kapitalmärkten zumindest vorübergehend zu beruhigen. „Eskaliert die Lage zwischen Israel und Iran, dürften diese jüngsten Verbesserungen schnell wieder verpuffen und die Krise im Euroraum wieder an Schärfe gewinnen“, warnte der DIW-Ökonom. „Dabei spielt nicht nur die berechtigte Sorge vor einer Verschärfung der Konjunkturschwäche in Reaktion auf einen Anstieg der Ölpreise eine Rolle, sondern auch die Tatsache, dass Rohstoffe eine zunehmende Bedeutung als Kapitalanlage haben und die Nervosität über die Situation am Rohstoffmarkt schnell auch auf andere Segmente des Kapitalmarkts überschwappen kann.“
Die Ölpreise seien wegen der schwierigen Lage in der arabischen Welt ohnehin unter Druck, gab Fichtner zu bedenken. Und eine Eskalation der Spannungen zwischen Israel und Iran könne sie noch einmal kräftig steigen lassen. „Das Problem dabei ist, dass die Wirtschaft typischerweise verhältnismäßig heftig auf Ölpreisanstiege reagiert, wenn diese in kurzer Zeit besonders stark sind, weil sich dann die Unternehmen und Haushalte nicht darauf einstellen können und ihre Nachfrage nach Rohstoffen überproportional eingeschränkt wird.“