AWD-Gründer Maschmeyer will seinem Freund Christian Wulff zur Seite stehen. "Freundschaften bewähren sich besonders in schwierigen Zeiten". Unternehmer nennt Debatte um zu große Nähe zwischen Politik und Wirtschaft "absurd" und sieht in ihr einen Grund für Politikverdossenheit.
Der AWD-Gründer Carsten Maschmeyer will auch in Zukunft dem zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff zur Seite stehen. In einem Interview mit BILD am SONNTAG sagte Maschmeyer: "Freundschaften bewähren sich besonders in schwierigen Zeiten." Maschmayer kritisierte die im Zug der Wulff-Affäre debattierte Nähe zwischen Politik und Wirtschaft als "absurd": "Die sicher gut gemeinte Diskussion über das Verhältnis zwischen Politikern und Vertretern der Wirtschaft hat sich aber inzwischen von der Realität gelöst. Es herrscht große Verunsicherung darüber, was geht und was nicht. Neulich sagte ein Ministerpräsident zu mir: 'Wenn ich zu Ihnen komme, muss ich künftig mein Mineralwasser selber mitbringen.' Das ist absurd."
Maschmeyer sieht in der Debatte einen Nährboden für Politikverdrossenheit: "Ich kann jeden verstehen, der nicht mehr bereit ist, Politiker zu werden." Der Finanzunternehmer selbst hegt keine Ambitionen, in die Politik zu gehen: "Allein schon der Gedanke an die ständigen Auseinandersetzungen mit einer Opposition, die aus Prinzip alles ablehnen muss, was von der Regierung kommt und umgekehrt, ist für mich unerträglich. Ich bin sehr auf Konsens gepolt."
Positiv äußerte sich Wulff-Freund Maschmeyer über den Präsidentschaftskandidaten Joachim Gauck: "Es ist ein sehr gutes Signal, nach Innen und nach Außen, dass die Kandidatur von Joachim Gauck überparteilich breit getragen wird. Das ist eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Amtszeit des zukünftigen Bundespräsidenten."