Schweiz arbeitet an Plänen für Reaktion auf verschärfte Euro-Krise. Die Zentralbank (SNB) bereitet Kapitalverkehrskontrollen vor für den Fall, dass sich die Euro-Krise zuspitzt.
Die Schweiz arbeitet an einem Notfall-Plan für den Fall einer Eskalation im Euro-Währungsraum. Wirtschaftsminister Johann Schneider-Amman sagte am Samstag dem Schweizer Radio, eine Arbeitsgruppe solle Vorschläge erarbeiten, was die Regierung zur Stützung des Finanz- und Arbeitsmarktes tun könne, falls die Wirtschaft vom schlimmsten Fall der Fälle getroffen werde.
Unterdessen wurde am Sonntag bekannt, dass die schweizer Zentralbank (SNB) an Plänen für Kapitalverkehrskontrollen arbeitet, für den Fall, dass der Euro bricht. "Wir müssen darauf vorbereitet sein für den Fall, dass der Euro kollabiert, obwohl ich das nicht erwarte" wird der SNB Chef Thomas Jordan bei Reuters zitiert. Ausdrücklich schloss Jordan auch Kapitalverkehrskontrollen als mögliche Schutzmaßnahme nicht aus.
Jordan weiss offenbar, wovon er spricht. Der Zentralbankpräsident promovierte 1994 zum Thema "Euro" und prognostizierte in seiner Doktorarbeit die kommende Krise der Gemeinschaftswährung. Die SNB bereite verschiede Szenarien vor für den Fall, dass die Eurokrise eskaliert, hieß es aus Zürich. Verhindert werden soll unter anderem ein Run auf den Franken, welcher derzeit bei 1,20 verteidigt wird. Experten vermuten, dass dieses Ziel nicht mehr zu halten ist, falls es zu größeren Schwierigkeiten in der Eurozone kommt.