Geld ja, Bedingungen nein. Das sind die Vorgaben aus Athen. Damit erpresst Griechenland den Rest Europas – wohl wissend, dass ein GREXIT das Finanzsystem in den Abgrund reißen kann. Die neue Realität in der Eurozone: Die Schuldner, nicht die Zahler stellen die Bedingungen.
von Michael Mross
Die Medien sind voll mit Griechenland. Ich kann es nicht mehr hören. Rein, raus, Milliarden, Versprechungen, Lug, Betrug. Wie konnte es nur so weit kommen?
Die Finanzwelt ist im Alarmzustand. Währungskommissar Rehn fliegt erst gar nicht zum G20 Gipfel, Merkel startet wohl verspätet – alles nur wegen Athen. Die Zentralbanken stehen angeblich bereit, die Märkte mit frischem Geld zu fluten, wenn Griechenland Amok läuft. Im Bankensystem droht Chaos. Das kleine Griechenland diktiert, die Welt zittert. Der Schwanz wedelt mit dem Hund. Das ist alles Wahnsinn. Aber es ist leider auch Euro-Realität.
Griechenland war der Anfang. Was dann kam war abzusehen. Billionenpakete die nichts nutzten für kaputte Banken, marode Staaten. Doch das ist noch längst nicht alles.
Griechenland wird ein Exempel statuieren. Die Forderung wird lauten: Geld ohne Gegenleistungen. Und das wird dem Club Med inklusive Frankreich gerade recht sein.
Damit wird alles auf den Kopf gestellt: Nicht der Zahler stellt die Bedingungen, sondern der bankrotte Bettler. Und damit gehen wir auch in eine neue Umlaufbahn im Euro-Wahnsinn: Deutschland steht jetzt schon allein da mit Fiskalpakt, Ruf nach Schuldendisziplin, etc.
Alles nur leere Worte. Alles, was die Südschiene will, ist unser Geld. Und wenn wir nicht zahlen, dann soll’s halt die EZB drucken. Das neue Motto lautet: Es soll alles so bleiben wie es ist – nur die Nordschiene soll ohne Murren blechen und nicht etwa irgendwelche Bedingungen stellen.
Griechenland wird diesbezüglich den Takt angeben. Portugal, Irland, Spanien, Italien, Frankreich werden folgen. Dagegen hilft nur eines: Deutschland raus aus dem Euro, jetzt! Aber wahrscheinlich ist es schon zu spät.