Das Euro-Experiment wird höchstwahrscheinlich noch im Sommer 2012 beendet werden, dann kommen wieder die bereits vorbereiteten, neuen, nationalen Währungen. Allerdings wird es bei diesen Währungsreformen einen massiven Haircut bei den Sparern geben, diese verlieren den Grossteil ihres Vermögens.
Von Walter K. Eichelburg
Am 17. Juni 2012 war die von den Medien so hochstilisierte „Schicksalswahl Europas“ in Griechenland, die über Bestand oder Untergang des Euro entscheiden sollte. Es wurden überall in Banken und Politik bereits Vorkehrungen getroffen, falls die linksextreme Partei Syriza die Wahl gewinnen und dann an der Regierung aus dem Euro austreten sollte. Syriza wurde nur zweitstärkste Partei mit ca. 27%, was die extreme Frustration und Unzufriedenheit unter den Griechen anzeigte. Wahlsieger wurde die konservative Nea Demokratia (ND), die zusammen mit der sozialistischen PASOK eine Regierung bilden wird – eine Regierung der alten Korruption also.
Inzwischen kommt heraus, dass die EU-Staaten inzwischen Forderungen von 550 Mrd. Euro gegenüber dem griechischen Staat haben. Dabei wurde noch im Gegensatz zu den privaten Gläubigern noch kein Schuldenschnitt gemacht. Eine Syriza-Regierung hätte vermutlich diese Schulden für Null und Nichtig erklärt und damit die EZB in den Bankrott getrieben, sowie Haftungen aus den Euro-Rettungspaketen fällig werden lassen. Daher also die Panik der Politik.
Die Spanien-Rettungen:
Vor einigen Tagen hat man Spanien 100 Mrd. Euro zur Rettung seiner Banken zugesagt. Das ist schon wieder zuwenig, wie dieser Artikel zeigt: RBS: Spanien wird Bailout von mindestens 300 Milliarden Euro beantragen. Mehr als eine Billion Euro wird es bald sein, denn die Kapitalflucht aus Spanien beschleunigt sich. Die Zinsen auf 10-jährige spanische Staatsanleihen sind auf über 7% in die sogenannte „Todeszone“ gestiegen, das Land ist praktisch vom Kapitalmarkt abgeschnitten und somit pleite. Vermutlich nur durch Gelddrucken durch die EZB oder die nationale Zentralbank musste der Staatsbankrott noch nicht angemeldet werden. Gleich danach werden Italien und Frankreich unter dem neuen linken Präsidenten Hollande folgen. Hollande schlägt sich jetzt generell an die Seite der Südstaaten und geht auf volle Konfrontation mit Deutschland.
Der Euro wird bereits medial zu Grabe getragen:
Hier einige Medienberichte aus den letzten Tagen: Die Wahrheit über den Euro-Crash, Kurz vor dem Kollaps, US-Finanzfirmen proben den Eurokollaps, Chefinvestor der Deutschen Bank prophezeit Euro-Crash. Das ist eine kleine Auswahl von Berichten in 2 Tagen. Sogar der „systemtreue“ Spiegel ist dabei.
Es ist ein richtiges Wunder, dass die Sparer überall in der Eurozone nicht bereits in Panik aus dem Euro flüchten. Es gibt aber Berichte, dass Euro-Geldscheine bereits knapp werden. Einen offenen Bank Run gibt es nur in Griechenland und Spanien.
Die institutionellen Investoren wie Fonds und Versicherungen flüchten inzwischen aus der gesamten Eurozone inklusive Deutschland, was sich bereits in steigenden Zinsen auf deutsche Bundesanleihen zeigt. Damit ist der Euro so gut wie erledigt. Nur die Zentralbanken stützen den Euro noch in einer koordinierten Aktion, aber auch das wird nicht mehr lange gehen.
Das Euro-Experiment wird höchstwahrscheinlich noch im Sommer 2012 beendet werden, dann kommen wieder die bereits vorbereiteten, neuen, nationalen Währungen. Allerdings wird es bei diesen Währungsreformen einen massiven Haircut bei den Sparern geben, diese verlieren den Grossteil ihres Vermögens. Das möchte die Politik bis jetzt mit ihren Euro-Rettungen verhindern, denn das Revolutionspotential ist gross, wenn die Sparerschafe geschoren werden. Man sollte kein Sparerschaf sein, sondern aus dem Euro flüchten, solange es noch geht. Am Besten in Gold und Silber.