Wird demnächst auch der Deutsche Nationalfeiertag der Political Correctnes geopfert? Aus dem "Tag der Deutschen Einheit" könnte in Zukunft der "Tag der Vielfalt" werden.
Von Heiko Schrang
Heute sah ich beim Autofahren in meinem Landkreis Plakate auf denen stand: „Tag der Einheit – Tag der Vielfalt!“
Seit der Fußballweltmeisterschaft ist mittlerweile klar geworden, dass „national“ zu einem Schimpfwort geworden ist. Deswegen sprach man auch von der „Mannschaft“ und nicht mehr wie Jahrzehnte lang, von der „Deutschen Nationalmannschaft“.
Es sieht ganz danach aus, dass die Political Correctness jetzt auch den 3. Oktober vereinnahmt. Der Tag der Deutschen Einheit wird in naher Zukunft, wenn es nach den Plänen der Umerzieher geht, der Vergangenheit angehören und man wird nur noch vom „Tag der Vielfalt“ sprechen.
Letztendlich hatte das politische Establishment schon immer ein gespaltenes Verhältnis zur Deutschen Einheit, mit anderen Worten, sie war nie gewünscht.
Als die Mauer damals fiel, spiegelten sich in den Gesichtern und Kommentaren vieler Politiker Ratlosigkeit bis Entsetzen, von Freude war dort keine Spur.
Hier eine kleine Auswahl:
Im Mai 1990 bei einer Demo der Grünen in der ersten Reihe hinter dem Transparent. „Nie wieder Deutschland! Gegen den deutschen Nationalismus“ waren zu sehen: Jutta Ditfurth, Claudia Roth und Angelika Beer.
Am 27.9.1989 sagte der damalige Oppositionsführer der SPD von Niedersachsen, Gerhard Schröder der „Hannoverschen Zeitung“: „Eine auf Wiedervereinigung gerichtete Politik ist reaktionär und hochgradig gefährlich.“
Oskar Lafontaine verlautbarte als stellvertretender SPD-Vorsitzender am 18.12.1989 beim Parteitag in Berlin: „Wiedervereinigung? Welch´ historischer Schwachsinn!“
Der spätere Bundespräsident Johannes Rau forderte am 18.11.1989 als Ministerpräsident von Nordrhein/Westfalen in der „Süddeutschen Zeitung“: „Wiedervereinigung ist die Rückkehr zum Alten. Jetzt wird ein Zukunftsmodell gebraucht.“
Willy Brandt erklärte als SPD-Vorsitzender am 15.9.1989 in der „Frankfurter Rundschau“: „Die Hoffnung auf Wiedervereinigung wird gerade zur Lebenslüge der Zweiten Republik.“
Joschka Fischer sagte als grüner Fraktionschef in Hessen am 27.7.1989 in einem „Bunte“ Interview: „Ein wiedervereintes Deutschland wäre für unsere Nachbarn nicht akzeptabel. Das Wiedervereinigungsgebot im Grundgesetz wäre in seiner Konsequenz ein Unglück für das deutsche Volk. Ich kann mir nicht vorstellen, welchen Vorteil die Deutschen von einer Wiedervereinigung hätten!“
Nur acht Tage vor dem Mauerfall setzte Egon Bahr nach: „Lasst uns um alles in der Welt aufhören, von der Einheit zu träumen oder zu schwätzen.“ Als Mitglied des SPD–Präsidiums sagte Egon Bahr am 13.12.1989 weiter: „Unerträglich wäre Sonntagsrederei, wonach die Wiedervereinigung vordringlichste Aufgabe bleibt. Das ist Lüge, Heuchelei, die vergiftet und politische Umweltverschmutzung.“
Der ehemalige PDS – Vorsitzende Gregor Gysi wollte die Vereinigung Deutschlands mit allen Mitteln verhindern. Gysi trat erstmals am 10.12.1989 auf den Plan. Die Beseitigung der innerdeutschen Grenze sei „eine große Gefahr für die Stabilität auf dem europäischen Kontinent“, unkte Gysi vor dem Vize-ZK- Sekretär Raffael Fjordorow. Gysi malte ein Schreckgespenst eines Krieges an die Wand: „Man muss befürchten, dass das deutsche Monopolkapital nicht an der Oder/Neiße-Grenze halt machen wird.“
Selbst aktuell kann man an der Flüchtlingsdebatte erkennen, wie führende „Vielfaltspolitiker“ zum Nationalfeiertag stehen. Allen voran der Vizekanzler Sigmar Gabriel: „Wir dürfen niemanden vergessen. Die Flüchtlinge nicht, aber auch nicht die anderen Menschen in Deutschland.“