Der langjährige ARD-Korrespondent in Nordafrika, Samuel Schirmbeck, wirft der deutschen Linken "skandalöse Islamverharmlosung" vor: "Die logische Folge des Linksseins ist die Islamkritik. Nur die Linken und Grünen sind blind auf diesem Auge", sagte der TV-Journalist und Autor der "Welt" (Donnerstag).
"Ohne diese skandalöse Islamverharmlosung der Linken hätte es den Aufstieg der AfD nicht gegeben, deren Führung brandgefährlich ist und den Islam in einer die Muslime als Menschen beleidigenden Weise kritisiert, die den Fundamentalisten noch Auftrieb gibt", so Schirmbeck.
Er störe sich "am Islam, weil der Islam rechter ist als die ganze AfD und von einer reaktionären Wirkungsmächtigkeit, gegen die der Rechtspopulismus ein Klacks" sei. "Wenn Sie die Einstellungen der meisten ostentativ gläubigen Muslime zum Minderheitenschutz, Frauenrechten, Gewissensfreiheit und Selbstkritik summieren, kommt etwas ganz Rechtes dabei heraus", sagte der Autor der "Welt".
Der Islamismus sei "inhärenter Teil des Islam, weswegen ich diese strenge Islam-Islamismus-Trennung für eine bewusste öffentliche Irreführung halte", sagte Schirmbeck.
"Die Deutschen sind mehrheitlich nicht islamophob, sondern gewaltophob, fanatophob, intolerantophob, mysoginophob und homophobophob", sagte er. Es sei "nicht das Fremde, das Deutsche am Islam stört, sondern das allzu Bekannte, das sie aus der Vergangenheit ihres Landes kennen".
Foto: Gläubige Muslime beim Gebet in einer Moschee, über dts Nachrichtenagentur