Wegen seiner überraschenden Zustimmung zur weiteren fünfjährigen Freigabe des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat hat Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) Morddrohungen erhalten.
Sein Wahlkreisbüro habe bestätigt, es lägen "Drohungen gegen Leib und Leben" vor, berichtet die "Bild" (Donnerstagsausgabe). Sowohl gegen Schmidt als auch seine Angehörigen. Die Drohungen sind eine neue Eskalation im Streit um das Unkrautvernichtungsmittel.
Vor zwei Tagen hatte der Schmidt bei der EU in Brüssel gegen die Weisung der Kanzlerin und vor allem gegen den Willen des Koalitionspartners SPD für die Freigabe des für viele Bauern so wichtigen Pestizids gestimmt.
Dafür handelte er sich eine öffentliche Rüge Merkels, heftige Proteste der SPD, Rücktrittsforderungen und Beschimpfungen von Umweltschützern ein. Vor allem auf seiner Facebook-Seite gingen nun schwere Drohungen sowie - laut Mitarbeitern - "eine Vielzahl von Beleidigungen" gegen Schmidt ein.
"Aus diesen Gründen und auch durch die Vielzahl strafrechtlich relevanter Inhalte wurde die Seite temporär vom Netz genommen", teilte das Fürther Wahlkreis-Büro auf Anfrage der "Bild" mit. Die Polizei sei bereits mit Ermittlungen beauftragt.