Der neue japanische Premierminister Naoto Kan warnte vor einem Bankrott des Staates, wenn es der Regierung nicht gelinge die Schulden zu zügeln.
Derzeit scheint es Mode zu sein, dass neu gewählte Regierungen erst mal reinen Tisch machen, oder auf mögliche existenzielle Gefahren in der Zukunft hinweisen. Das war in Griechenland so, das war in Ungarn so - und jetzt wackelt auch die zweitgrößte Wirtschaftsnation der Welt: Japan. In seiner Antrittsrede vor dem japanischen Parlament warnte der neue Regierungschef Naoto Kan vor einem möglichen Bankrott Nippons.
Naoto Kan kam erst letzte Woche ans Ruder, nachdem sein Vorgänger plötzlich abgetreten ist, angeblich wegen einer Bestechungsaffäre.
Zwei Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang: Ist sein Vorgänger wirklich gegangen, weil es Korruption gab - oder hat er die Aussichtslosigkeit in Sachen Schuldensumpf gesehen und ist deshalb gegangen? Immerhin ist Japan mit 200% zum BIP (zwei mal höher als Griechenland) verschuldet und befindet sich seit 20 Jahren in einer Rezession ohne Hoffnung auf Besserung.
"Wir können die öffentlichen Finanzen nicht aufrechterhalten indem wir weiter übermässig Schuldscheine verkaufen" - warnte Naoto Kan.
Kan verwies in seiner Rede auf Griechenland und wies darauf hin: "Es gibt das Risiko des Bankrotts, wenn die wachsenden Schulden ignoriert würden und das Vertrauen an den Anleihenmärkten verloren ist."
Eines liess Kan jedoch offen in seiner Antrittsrede: Nämlich die Antwort darauf, wie er verhindern will, dass der Schuldenberg Nippons größer wird.