EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger (CDU) hat die künftige italienische Regierung davor gewarnt, eine neue Euro-Krise auszulösen.
"Der Rettungsmechanismus ESM könnte eine so große Volkswirtschaft wie Italien kaum stabilisieren. Daher hoffe ich sehr, dass die Regierungsparteien eine große Lernkurve machen", sagte Oettinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben).
Die Koalitionspartner Fünf-Sterne-Bewegung und Lega hätten kein Interesse daran, dass es zum Schlimmsten komme.
"Bei einer neuen Eurokrise wäre Italien nicht außen vor, sondern mittendrin. Die Märkte reagieren ja schon. Die italienischen Staatsanleihen verteuern sich, der Euro wird schwächer." Die Regeln innerhalb der Währungsunion seien glasklar, so Oettinger.
"Die Kriterien der Neuverschuldung und der Gesamtverschuldung sind einzuhalten. Geschieht dies nicht, werden wir ernsthafte Gespräche führen." Auf die Frage, ob es zu einem Austritt Italiens aus der Euro-Zone kommen könne, sagte der Kommissar: "Ein Italexit ist überhaupt nicht wahrscheinlich."
Foto: Günther Oettinger, über dts Nachrichtenagentur