Bei einer türkischen Hochzeit in Duisburg ballerte ein begeisterter Teilnehmer mit einer Schusswaffe durch die Gegend. Als ein entsprechendes Video im Internet auftauchte, stellte er Anzeige bei der Polizei: Wegen Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte.
Straßenkriegsszenen während einer türkischen Hochzeit in Duisburg:
Von Thoms Heck
Bei türkischen Hochzeiten geht es hoch her... und laut. Das leidige Thema Autokorso, bei dem ganze Stadtteile lahmgelegt werden können, sind da noch das geringste Problem. Bei einer Hochzeit in Duisburg kam letztens auch eine Schusswaffe zum Einsatz.
Ein begeisterter Hochzeitsgast konnte nicht mehr an sich anhalten und feuerte Jubelschüsse in die Luft. Nun wird gegen ihn wegen „Verstoßes gegen das Waffengesetz“ ermittelt. Denn der Rechtsstaat kennt hier kein Pardon. Denkt man.
Denn nun erstattete der Schütze selbst Anzeige wegen des Vorfalls. Jeder Großstädter weiß: Türkische Hochzeiten werden oft mit einem Autokorso gefeiert. Dabei wird mit viel Gehupe auf sich aufmerksam gemacht, manchmal sorgen an die Autos gebundene Dosen für zusätzlichen Krach.
Was sich nun bei einer türkischen Hochzeit in Duisburg ereignete, ist aber weniger alltäglich: Aus einem Auto heraus feuerte ein Mann sechs Schüsse aus seiner Pistole in die Luft.
Sogar auf einen Fahrer im Gegenverkehr habe der Schütze seine Waffe gerichtet. Nun wird gegen ihn wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt. Die Duisburger Polizei bestätigte die Ermittlungen und den Vorfall, der sich bereits am 28. Oktober ereignete.
So weit, so skurril – doch nun nimmt die Geschichte eine weitere Wendung: Laut der „Rheinischen Post“ hat sich der Schütze bei der Polizei gemeldet. Das Video, auf dem er zu sehen war, hatte er im Internet entdeckt. Daraufhin erstattete er selbst Anzeige – wegen der unrechtmäßigen Veröffentlichung des Videos. Rechtsstaat Deutschland im Jahre 2017. Er funktioniert. Mehr oder weniger...